Der DLRG-Kreisverband Kronach bringt Grundschülern die Eisregeln nahe. Auch alle Jahrgangsstufen der Grundschule Wilhelmsthal nahmen daran teil.
Wilhelmsthal/Steinberg — "Puh, ist das kalt", schüttelt sich Fabian. Der Erstklässler taucht seine Hand in Eiswasser, während seine Lehrerin Alexandra Büttner 30 Sekunden stoppt. Wie kalt mag es erst sein, wenn man mehrere Minuten in solch kaltem Wasser verbringen muss?
Ein Kind, das in ein Eisloch eingebrochen ist und voller Panik versucht, alleine wieder herauszuklettern, stützt sich zu sehr ab, das Eis bricht und das Kind fällt wieder zurück ins eiskalte Wasser - dieses und noch weitere Horrorszenarien am Eisweiher stellte die Bufdi (Bundesfreiwilligendienstleistende) der DLRG Kronach, Sophia Fischer, beim Eisregel-Training für die Grundschule Wilhelmsthal nach. Klassenweise wurde das wichtige Präventionsprojekt von allen Jahrgangsstufen in der zu einem eingefrorenen See umfunktionierten Steinberger Kronachtalhalle, verteilt auf zwei Wochen, durchlaufen.
Bei solchen Schreckensvisionen handelt es sich keineswegs um Utopien; sondern sie können im Fall der Fälle durchaus bittere Realität werden. So belegen Statistiken der DLRG, dass jeden Winter bundesweit nach wie vor viele Menschen ertrinken. Um dem entgegenzuwirken, führt die DLRG-Jugend Bayern ein Eisregel-Training schwerpunktmäßig für Grundschüler durch, da diese die Gefahren am Eis noch schlecht einschätzen können.
Übernommen wird diese wichtige Aufgabe im Landkreis Kronach von Bufdi Sophia Fischer in ihrem Bundesfreiwilligenjahr. Neben dem Eisregel-Training an Grundschulen obliegt ihr auch das Baderegel-Training in Kindergärten sowie das Abhalten von Schwimmkursen.
"Wenn das Eis Risse bildet, knackt oder knistert, ruft laut um Hilfe und verteilt euer Gewicht auf dem Eis. Legt euch ruhig auf den Bauch und versucht, langsam zum Ufer zurück zu robben", appellierte Sophia Fischer, als sie den sehr aufmerksamen Kindern - am Donnerstag war dies die Kombiklasse 1K2c - auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Eisregeln und Rettungsmaßnahmen nahebrachte. Das Präventionsprojekt dauert in der Regel zwei Schulstunden, wobei es auch - so wie an der Wilhelmsthaler Schule - etwas komprimiert werden kann.
In kindgerechter, leicht verständlicher Form übte Sophia Fischer mit den Kindern anhand eines Parcours sowohl Selbst- als auch Fremdrettung ein. Dabei "retteten" die Jungen und Mädchen ihre Klassenkameraden beispielsweise mit einem zugeworfenen Seil, zusammengebundenen Kleidungstücken oder einem Rettungsball. "Wenn jemand einbricht, dürft ihr keinesfalls auf das Eis laufen, um zu helfen. Und wenn ihr merkt, dass euch das Kind mit dem von euch zugeworfenen Seil selbst mit aufs Eis zieht, müsst ihr sofort loslassen", warnte sie.