23 Kinder aus dem Landkreis erfuhren mehr über die Arbeit der Polizisten und ließen sich kurz einsperren.
Zu den beliebtesten Aktionen des umfangreichen Sommerferienprogramms der kommunalen Jugendarbeit des Landkreises gehört ein Besuch bei der Polizeiinspektion
Lichtenfels.
Unterschiedliche Aufgaben
Ehe der Polizeioberkommissar Thomas Heublein die 15 Jungen und acht Mädchen im Alter von sechs bis elf Jahren durch das Haus führte, erklärte er ihnen den täglichen Ablauf in der Polizeiinspektion und zeigte bei einer Filmvorführung die unterschiedlichen Einsatzgebiete eines Polizeibeamten. Er erklärte außerdem, dass es neben der Verkehrspolizei auch die Kriminalpolizei und die Bereitschaftspolizei sowie weitere Abteilungen für spezielle Aufgaben gibt. So konnten die Jugendlichen unter anderem eine berittene Polizistin im Einsatz erleben, eine Hubschrauberstaffel bei der Suche nach einem Vermissten beobachten oder einen Hund mit seinem Führer bei der Suche nach Drogen oder Sprengstoff mitverfolgen.
Gleich am Anfang lernten die Kinder, dass es in der Inspektion auch Polizisten ohne Uniform gibt, die erkennungsdienstliche Aufgaben zu erfüllen haben. Thomas Heublein stellte den Fingerabdruck als eines der wichtigsten erkennungsdienstlichen Merkmale heraus, da jeder Abdruck unverwechselbare Kennzeichen hat und keiner dem anderen gleicht. Dies sei besonders wichtig bei der Identifizierung von Personen. Mittlerweile werde der Fingerabdruck allerdings ganz ohne Stempelfarbe elektronisch mit Hilfe eines Scanners erfasst. Voller Begeisterung nahmen die Kinder natürlich das Angebot wahr, von sich selbst einen Fingerabdruck nach der alten Methode machen zu lassen. Der Polizeibeamte rollte dabei zunächst den Finger über Druckerschwärze und dann auf einem weißen Blatt Papier ab, das die Kinder gleichsam als Urkunde zur Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten.
Spartanische Zelle
Lautstark forderten die Kinder immer wieder, einen Blick in die Haftzellen werfen zu dürfen. Als sie jedoch den spartanisch mit einer Liege, einer Sitzgelegenheit und einer Toilette eingerichteten vergitterten Raum von Innen besichtigen konnten, wurde es doch einigen recht mulmig, vor allem als Thomas Heublein für kurze Zeit die Tür schloss. Der Polizist erklärte auch, dass in den beiden Haftzellen solche Leute für kurze Zeit untergebracht werden, die eine Gefahr für sich oder andere darstellen. Wie es sich anfühlt, wenn man Handschellen an den Händen hat, wollten auch einige Teilnehmer erfahren, darunter der neunjährige Lucas. Spaß macht das sicher nur, wenn man weiß, dass die Stahlfesseln im nächsten Moment wieder abgemacht werden. Schließlich durften die Teilnehmer ein Einsatzfahrzeug in Augenschein nehmen und Blaulicht und Sirene in Funktion erleben. Die eineinhalbstündige Führung machte allen sehr viel Spaß und Freude.
Sie konnten viel Interessantes über die Aufgaben der Polizei erfahren und wurden auch selber bei verschiedenen Aktionen mit eingebunden. Schließlich wurden die Jungen und Mädchen noch für ihre Aufmerksamkeit mit einem kleinen Geschenk belohnt. Als die Kinder zum Schluss im Hof vor dem versperrten Tor standen, ließ Thomas Heublein den Jugendlichen den bekannten Zauberspruch rufen "Sesam öffne dich", worauf sich das Tor wie von Geisterhand öffnete.