Attraktion Vor dem Bergbaumuseum Kupferberg steht jetzt eine Replika der Apparatur, mit der die Stollen entwässert werden konnten. Der Unternehmer Alexander Hofmann hat das Gerät nach historischem Vorbild bauen lassen.
Kulmbach/Kupferberg — Um eine Attraktion reicher ist das Bergbaumuseum Kupferberg: Der Kulmbacher Unternehmer Alexander Hofmann hat für die Einrichtung ein Gerät bauen lassen, mit dessen Hilfe einst Grundwasser aus den Stollen abgepumpt werden konnte. Das Teil besteht aus Corten-Edelbaustahl.
"Wasserkunst" ist die historische Bezeichnung für die Apparatur, die nach alten Vorbildern im Maßstab 1:10 gefertigt worden ist. Über ein Jahr und unzählige Stunden hat es gedauert, bis das Werk vollendet war. Es musste geplant, gebaut und immer wieder korrigiert werden.
Der Anspruch an die Umsetzung war höher, als man gemeinhin annehmen möchte: Nur durch geringste Fertigungstoleranzen und die exakte Synchronisierung der Bauteile kann die Funktionsfähigkeit gewährleistet werden. "Das Problem ist die Feinabstimmung, Wir mussten sicherstellen, dass sich die Bauteile nicht gegenseitig behindern", unterstreicht Hofmann.
Als Werkstoff hat Hofmann Corten gewählt - einen Edelbaustahl mit besonderen Eigenschaften. Das Material rostet nur bis zu einem gewissen Grad: Die Korrosion stoppt nach einiger Zeit und bildet dann einen wirksamen Schutz für die Oberfläche. Der Unternehmer ist für seine Akribie bekannt: Er betreibt in der E.-C.-Baumann-Straße in Kulmbach eine Firma für Metalltechnik (Laserschweißen, Präzisionskantungen, Baugruppenfertigung, Schneidtechniken).
Der Kontakt zu dem hilfsbereiten Geschäftsmann war ein Glücksgriff für den Bergbauverein. Ihn hatte Rudolf Roßbach hergestellt. Roßbach hatte die Wasserkunst nach historischem Vorbild konstruiert. Die ursprüngliche Planung ging auf einen Erfinder namens Kropf zurück, der aus dem Rheinland stammte. Er verband im Jahr 1700 mehrere Wasserräder mittels Pleuelstangen miteinander, die ihrerseits 20 bis 25 schaufelartige Behälter ("Schuhe") in Gang setzten. Auf diese Weise konnte man unerwünschtes Wasser aus den Stollen abpumpen. Zum Betrieb der Apparatur bediente man sich der Wasserkraft: Kupferberg nutzte damals Wasser aus dem Spiegelteich bei Mannsflur als Energiequelle.
Im Rahmen des Zechenfestes wurde die "Wasserkunst" übergeben und von Pater Silvester gesegnet. Landrat Klaus Peter Söllner würdigte das Engagement des Spenders und verdeutlichte, damit werde das Bergbaumuseum noch ein ganzes Stück attraktiver.