Eine "Langnase" berichtet aus China

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Gerhard Mahr erzählte den Schülern, dass die Chinesen auf Scherze oft zurückhaltend reagieren. Foto: Strienz
Gerhard Mahr erzählte den Schülern, dass die Chinesen auf Scherze oft zurückhaltend reagieren. Foto: Strienz

Chinesisch-Dozentin Yan Yang hatte für ihre Schüler am Gymnasium Höchstadt den global eingesetzten Schaeffler-Mitarbeiter Gerhard Mahr eingeladen, um hautnah über seine China-Erfahrungen zu berichten....

Chinesisch-Dozentin Yan Yang hatte für ihre Schüler am Gymnasium Höchstadt den global eingesetzten Schaeffler-Mitarbeiter Gerhard Mahr eingeladen, um hautnah über seine China-Erfahrungen zu berichten.

Gerhard Mahr hat sich innerhalb des Unternehmens zu einem Spezialisten für die Maschineneinstellung und Kontrolle hochgearbeitet. Deshalb arbeitete er zeitweise auch rund die Hälfte des Jahres in ausländischen Schaeffler-Werken.

Schaeffler ist seit 1995 in China aktiv, beschäftigt rund 13 000 Mitarbeiter in acht Werken und hat mit der wiederholten Auszeichnung als "bester Arbeitgeber in China" ein sehr gutes Image.

Aufgrund seiner langen China-Aufenthalte konnte Mahr den interessierten Schülern nützliche Tipps geben. Das Essen mit Stäbchen sollte vorher geübt werden. Ersatzweise Messer oder Gabel mitnehmen. Es gibt aber auch Stäbchen mit einem Federmechanismus, was es für Europäer leichter macht. Nicht ganz schülergerecht war die Warnung vor warmen Getränken, auch Bier, das einem angeboten werden kann.

Je nach Region ist das Essen für Europäer zu sauer, zu salzig, zu süß oder zu scharf. Besonders das scharfe Essen führt bei Europäern zu einem mehrtägigen Verlust der Geschmacksnerven. Am besten bestellt man ungewürztes Essen.

Ganz China hat WLAN-Anschluss. Videokameras sind in den Städten überall installiert, um den Verkehrsfluss zu regeln. Facebook ist nicht angesehen. Das chinesische Kommunikationsprogramm heißt Wechat. Es wird auch mittels QR-Code für das Bezahlen beim Bäcker, auf dem Bauernmarkt oder im Supermarkt verwendet. Allerdings wird das System vom Staat überwacht. Ein Handy wird im Alltag benötigt.

Mahr erlebte auch nach einem Motorradunfall die Wirkung der chinesischen Medizin. So war die Akupunktur im Kopfbereich erstaunlicherweise sehr wirkungsvoll für die Schmerzreduzierung im Beinbereich.

Besuch in China geplant

Chinesen sind sehr gastfreundlich. Man sollte jedoch mit Scherzen vorsichtig sein. Die bei den "Langnasen" übliche humorvolle Kommunikation sollte man deshalb nur sehr zurückhaltend verwenden. Seit der Landung der Portugiesen im 16. Jahrhundert in Japan werden die Europäer in Asien mit "Laowai" (Ausländer, auch Langnasen) bezeichnet.

Das Gymnasium Höchstadt hat im Juli 2017 Besuch von der Nanfang Highschool bekommen und man versucht, sofern Sponsoren gefunden werden, eventuell im nächsten Jahr einen Gegenbesuch in Zhuzhou, einer kleinen Stadt in Süd-China, zu organisieren, um den Kontakt zu intensivieren. Klaus Strienz