Eine Hochburg der Flößerei

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Die touristische Flößerei nimmt in Wallenfels einen hohen Stellenwert ein. Foto: Gerd Fleischmann
Die touristische Flößerei nimmt in Wallenfels einen hohen Stellenwert ein.  Foto: Gerd Fleischmann

Das Kreisflößertreffen findet am Samstag, 5. Oktober, in Wallenfels statt. Vor 50 Jahren trafen sich Flößer aus dem Frankenwald das erste Mal.

Das diesjährige traditionelle Kreisflößertreffen findet am Samstag, 5. Oktober, ab 15 Uhr im Kulturzentrum Wallenfels statt. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Musikverein Wallenfels. Diese Traditionsveranstaltung hat heuer, aus historischem Blickwinkel gesehen, eine besondere Bedeutung, denn 1969 - also vor 50 Jahren - trafen sich erstmals 110 waschechte Flößer aus dem Frankenwald in Unterrodach.

110 Flößer kamen

Es war nicht eine Idee, sondern es war der Gedanke, der bei der Einweihung des Flößermuseums Unterrodach am 14. November 1968 mit Landrat Edgar Emmert geboren wurde, nämlich, alle Flößer des Frankenwaldes einmal zu einem Flößertreffen einzuladen. Von den 135 eingeladenen Flößern waren 110 der Einladung gefolgt. Diese 110 Männer eines vergangenen Erwerbszweiges hatten zusammen ein Alter von sage und schreibe 7426 Jahren, was einem Durchschnittsalter von 67,5 Jahren entspricht. Neben Unterrodach, Friesen, Neuses und Zeyern war Wallenfels eine der Hochburgen der Flößerei. Die letzte gewerbsmäßige Floßfahrt fand 1958 von der Grümpel nach Friesen statt. Als wirtschaftlicher und sozialer Faktor nahm die Flößerei in dem Frankenwaldstädtchen Wallenfels eine dominante Rolle ein. Zeitweilig rekrutierten sich über 300 Flößer und Holzknechte aus der örtlichen Bevölkerung. Die Spuren dieser Beschäftigung sind auch heute noch überall feststellbar. Mittlerweile ist seit 40 Jahren das Flößen auf der Wilden Rodach eine beliebte Touristenattraktion geworden, die jährlich Tausende aus ganz Deutschland in den Frankenwald lockt. Allerdings sind in den vergangenen beiden Jahren 17 Floßfahrten wegen Wassermangel ausgefallen.

Rund 800 Jahre lang hatte die Flößerei eine Bedeutung, wie wir sie uns heute kaum mehr vorstellen können. Am 27. November 1982 wurde die Flößergemeinschaft Wallenfels e. V. gegründet mit dem Zweck, die Flößerei in der Stadt Wallenfels zu erhalten, zu fördern und zu unterstützen. In erster Linie dachte man daran, neben der Förderung der Heimatverbundenheit den Beruf, mit dem die Vorfahren ihr Brot verdienten, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bis heute hat die Flößergemeinschaft nicht nur für Wallenfels, sondern auch für den Landkreis enorm viel geleistet. In den ersten Jahren hat vor allem Ehrenvorsitzender Heinz Ring den Verein geprägt. Seit April 2010 steht Andreas Buckreus an der Spitze der fast 220 Mitglieder starken Flößergemeinschaft. Die vier Floßvereine des Frankenwaldes haben in Wallenfels bei ihrem Treffen wieder allen Grund, auf das Geleistete stolz zurückzublicken, findet doch ihre ehrenamtliche Arbeit deutschlandweit viel Anerkennung.