Wirtschaft Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Kulmbach auf ein Rekordtief gesunken. Die Kehrseite dieser sehr positiven Nachricht: Es mangelt an Fachkräften und am Nachwuchs.
Die Entwicklungen 2021 und Handlungsfelder 2022 standen beim Mediengespräch der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof für den Landkreis Kulmbach im Fokus. Es war eine sehr positive und erfreuliche Bilanz für den Landkreis Kulmbach, wie Agenturchef Sebastian Peine in der Video-Konferenz feststellte.
Mit dabei waren in der Runde Landrat Klaus Peter Söllner (FW), Udo Kolb, der Anfang Dezember an die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit nach Nürnberg gewechselt ist und bundesweit das Infrastrukturmanagement zu verantworten hat, dessen Nachfolger Klaus Seebach, der künftig für die operativen Geschäfte der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof zuständig ist, und der Geschäftsführer des Jobcenters Kulmbach, Norbert Halbhuber.
Landrat Klaus Peter Söllner verwies auf die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze, die trotz Corona im Landkreis Kulmbach nach oben gegangen sind: "Wir haben hier einen deutlichen Zuwachs erhalten und die nunmehr 28 429 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind für uns ein sehr gutes Ergebnis, und das bei leicht zurückgehenden Einwohnerzahlen."
Was die Handlungsfelder für 2022 angeht, so stehen der Fachkräftemangel und die Ausschöpfung der Fachkräftepotenziale auf der Agenda ganz oben.
Agenturchef Sebastian Peine machte deutlich, dass die positive Bilanz nicht alles eine Leistung der Arbeitsagentur und des Jobcenters Kulmbach sei, sondern das Ergebnis der Betriebe, die die Arbeitsplätze geschaffen haben, und der Menschen, die arbeiten und sich einsetzen. Der Landkreis hatte im November eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent. Agenturchef Sebastian Peine nannte die konkreten Zahlen: In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Erwerbslosen von 1655 auf nunmehr 1227 gesunken. "Einen solchen historischen Wert haben wir noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen gesehen. Das ist der niedrigste Wert, den wir je hatten", unterstrich Landrat Söllner.
Nicht unerwähnt ließ er, dass jede positive Entwicklung auch eine Schattenseite hat: "Wir merken, dass wir in vielen Berufen einfach größere Problemstellungen haben, und das ist in den Handwerksberufen wie bei den klassischen Lebensmittelberufen wie bei den Bäckern und Metzgern der Fall; da bräuchten wir dringend Nachwuchs."