Natur Im Ebersdorfer Gemeindewald werden künstliche Nistmöglichkeiten für den Waldkauz geschaffen. Die Eulenart soll junge Bäume vor Mäusen beschützen.
Selten ist er nicht, der Steinkauz. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch ein wenig menschliche Unterstützung gebrauchen könnte. Das Ebersdorfs Bürgermeister Bernd Reisenweber jetzt in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) dieser Eulenart einige neue Nistmöglichkeiten anbieten möchte, hat aber auch sehr praktische Gründe.
"Wir haben in den vergangenen Jahren nach Borkenkäferbefall große Flächen abholen müssen", sagt Bernd Reisenweber. Jetzt muss wieder aufgeforstet werden. Wo die Fichten gefallen sind, werden meist junge Laubbäume gepflanzt. Die gilt es zu schützen. "Nicht nur die Rehe sind da ein Problem, auch die Mäuse", sagt er. Sind die Rehe ein Problem, mit dem sich Jäger - wie der Bürgermeister selbst - beschäftigen müssen, so sind die Mäuse ein Problem für Mäusejäger wie eben auch den Waldkauz. Grundsatz: "Der Waldkauz hilft dem Wald, also halte ich es für unsere Pflicht, dem Waldkauz zu helfen."
Das soll mit künstlichen Bruthöhlen geschehen. Die besorgte der LBV für die Gemeinde. "Wir haben zunächst fünf Stück angeschafft", sagt Gerhard Hübner von der Geschäftsstelle des LBV in Dörfles-Esbach. Es sind bewährte Nisthilfen aus Beton. Für den Waldkauz ein Luxusangebot. Denn so sehr anspruchsvoll ist er gar nicht, wie Gerhard Hübner erklärt. "Ich habe schon erlebt, dass er in einem abgebrochenen Baum gebrütet hat, das war sogar nach oben offen."
Lieber ist der in Deutschland noch nicht im Bestand bedrohten Eule aber schon ein Dach über dem Kopf. Das bietet ihm die Fertighausvariante, die jetzt im Ebersdorfer Gemeindewald aufgehängt wurde. Drei bis vier Meter über dem Boden sollte sie angebracht werden. Sonneneinstrahlung, Wind- und Wetterrichtung sind zu beachten. "Es sollte ein Laubwald oder Mischwald sein. Aber auch in Parks ist der Waldkauz anzutreffen", erklärt Gerhard Hübner.
Kontrolle soll Informationen bringen
Wenn die Nisthilfen angebracht wurden, hoffen alle Beteiligten, dass auch Waldkäuze dort einziehen. Das hin und wieder zu überprüfen werden Ehrenamtliche des LBV übernehmen.