Der SPD-Ortsverein ehrt in seiner Jahresversammlung zwei langjährige Aktivposten. Werner Neubauer wird aufgrund seiner Verdienste im Ortsverein zum Ehrenmit...
Der SPD-Ortsverein ehrt in seiner Jahresversammlung zwei langjährige Aktivposten. Werner Neubauer wird aufgrund seiner Verdienste im Ortsverein zum Ehrenmitglied ernannt und Harald Eckert erhält für 50-jährige Treue die Dankurkunde und goldene Anstecknadel der SPD. Groß war die Zahl der Ehrengäste am Samstag beim SPD-Ortsverein. Zum Erstaunen der Genossen war auch der Oberbürgermeister von Coburg, Norbert Tessmer, in das kleine Vereinslokal Bergfrieden von Gastwirtin Inge Fillweber gekommen.
Dem Ortsvereinsvorsitzenden von Rothenkirchen und Marktgemeinderat, Michael Pütterich, war die Freude über viel Prominenz bei einer Jahresversammlung ins Gesicht geschrieben. "Sie alle sind aber wegen der Jubilare gekommen, um ihnen gegenüber ihre Wertschätzung zu zeigen", sagte der Coburger Oberbürgermeister stellvertretend für die Ehrengäste. Für ihn war der SPD-Ortsverein noch aus seinem Bundestagswahlkampf in Erinnerung. Beim SPD-OV Rothenkirchen hatte er seinen ersten Wahlkampfauftritt als Bundestagskandidat für den Wahlkreis Coburg/Kronach. Aber nicht nur deswegen blieb ihm Rothenkirchen in guter Erinnerung, sondern weil er hier sehr freundlich empfangen worden sei und Freundschaften habe schließen können, fügte er lachend hinzu, und des guten Kuchen wegen, wofür es nicht nur lautes Lachen, sondern auch viel Beifall gab. Er kenne Werner Neubauer schon viele Jahre aus seiner Arbeit im Rathaus Coburg als Sozialreferent und er, Werner Neubauer und auch Jubilar Harald Eckert seien es wert, dass er, trotz vollen Terminkalenders, von Coburg in den Frankenwald gekommen sei. Ihnen wolle er gerne die seine Reverenz erweisen und den Geehrten seinen Respekt zollen. Zum rechtspopulistischen Trend auch in Deutschland durch die AfD meinte Tessmer, die SPD, wenn sich auf ihre Grundwerte besinne, könne gut dagegen halten. "Die AfD hat kein Programm, nur Schlagworte." Von ihr habe man noch nichts zur Abfallverwertung, Städtesanierung, zu einer Straßenausbaubeitragssatzung und solchen Themen gehört, die nahe am Bürger seien. "Deshalb werden sie sehr schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn sie solche Entscheidungen mittragen müssen." Kreisvorsitzender Pohl aber konnte sich nicht verkneifen, auch einige Sätze über die Weltpolitik zu verlieren. Seiner Meinung nach reihe sich die Wahl von Donald Trump ein in eine Reihe von Wahlerfolgen von Populisten und Nationalisten, wie Erdogan (Türkei), Orban (Ungarn), aber auch die Brexit-Entscheidung in England und natürlich auch der "Alternative für Deutschland" (AfD). "Dagegensteuern kann man nur durch eine andere Politik", sagte Pohl und nannte mehr soziale Gerechtigkeit, ein engeres Zusammenrücken Europas und bessere politische Bildung. Auf die Landtagswahl eingehend stellte Pohl dem zukünftigen Landrat Klaus Löffler (CSU) eine kooperative Zusammenarbeit in Aussicht. Die SPD werde sich kooperativ zeigen, aber auch eigene Themen und Akzente setzen. Mit Spannung sehe er der Entwicklung der ehemaligen Kronacher Wohnungsbaugesellschaft entgegen. Persönlich sei er von Anfang an gegen einen Verkauf der KWG gewesen. Jetzt werde es erneut spannend, wo der Weg der Immobilien hinführe. Der Kreisvorsitzende lobte die gute Arbeit im SPD-OV Rothenkirchen, was sicher auf das Geschick des Vorsitzenden Michael Pütterich zurückzuführen sei. Dieses Lob sprach auch 2. Bürgermeister Wolfgang Förtsch als Marktgemeinderat und Ortsvorsitzender von Pressig an Pütterich aus. Dieser sei besonders für Menschen mit Behinderung engagiert und führe seine Position als Behindertenbeuauftragter im Markt Pressig nahezu leidenschaftlich aus.
Michael Pütterich konnte über zahlreiche Aktivitäten berichten. Der SPD-OV zähle 31 Mitglieder mit einem neunköpfigen Vorstand und vier Arbeitsgemeinschaften. Die SPD habe es durch ihre Initiative im Marktgemeinderat geschafft, dass die Sanierung der Verbindungstreppe zwischen Burgstraße und Alter Heeresstraße abgeschlossen worden und die Treppe nun wieder sicher begehbar sei.
Harald Eckert habe in den fünf Jahrzehnten den OV mitgeprägt. "Er stand ab 1983 den legendären Vorsitzenden Kurt Braun als Stellvertreter zur Seite. Unter deren Führung stieg die Mitgliederzahl von 28 auf fast 80 Mitglieder an." Pütterich nannte Eckert einen roten Leuchtturm im OV Rothenkirchen, der allen politischen Stürmen und Unwettern in 50 Jahren standgehalten habe. Er sei ein Vorbild an Ausdauer, Standfestigkeit und Geradlinigkeit im politischen Verhalten. Dem neuen Ehrenmitglied Werner Neubauer gratulierte er zur Ernennung. Er sei damit das erste Ehrenmitglied der SPD-Rothenkirchen überhaupt. Er habe sich durch zahlreiche Ideen und Aktivitäten, ob als Organisator und Moderator von Veranstaltungen auf Kreis- und Unterbezirksebene, aber auch durch sein soziales Engagement für Menschen mit Behinderung große Verdienst erworben. Über einen soliden Kassenstand berichtete Kassenpassiererin Regina Hutschenreuther, der von Prüferin Cindy Scherbel eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt wurde.
Karl-Heinz Hofmann