von unserer Mitarbeiterin Katharina Müller-Sanke Wernstein — An etwas besonders Schönes in ihren 65 Ehejahren können sich Erna und Walter Brandl gar nicht erinnern. Der Grund lieg...
von unserer Mitarbeiterin
Katharina Müller-Sanke
Wernstein — An etwas besonders Schönes in ihren 65 Ehejahren können sich Erna und Walter Brandl gar nicht erinnern. Der Grund liegt für beide auf der Hand. "Wir hatten keinerlei Ehekrisen und immer genug zu essen. Worüber sollten wir uns beschweren? Eigentlich waren alle Jahre schön", so Erna Brandl. Am Wochenende hat das Paar im Kreise ihrer Familie ihre Eiserne Hochzeit gefeiert.
Bei der Hochzeit hat's geschneit
Am Jubeltag herrschte wunderschönes Herbstwetter. Vor 65 Jahren hatte es geschneit. Kennengelernt hatten sich die späteren Eheleute zwei Jahre vorher auf dem Tanz. Erna arbeitete damals in einem Haushalt in Kulmbach, Walter in einer Schreinerei, er war aus seiner Heimat, dem Sudetenland, vertrieben worden. Seine Geschwister waren in ganz Deutschland verteilt.
Die Hochzeit damals fand daher im kleineren Kreis statt.
"Es war angesichts der Umstände ein wirklich schönes Fest", erinnert sich Walter Brandl. Wie vor 65 Jahren hat das Paar seine Verbindung mit einem Dankgottesdienst in der Kapelle in Hornschuchshausen gefeiert. Drei Kinder, Schwiegerkinder, fünf Enkel und vier Urenkel freuten sich mit den Jubilaren. Der Familienverbund ist den Brandls ohnehin sehr wichtig. Das war schon früher so. Nach der Hochzeit 1950 sind die Brandls zu Ernas Mutter nach Hornschuchshausen gezogen. Ihre Eltern waren im Dienst des Barons angestellt. Noch über zehn Jahre sollte es dauern, bis die Familie in der Nähe ihr eigenes Haus bauten, gleich nebenan bezog auch die Mutter beziehungsweise Schwiegermutter ihr neues Zuhause. Sie hütete auch tagsüber die mittlerweile drei Kinder der Familie.
"Wir sind dankbar, was meine Schwiegermutter für uns getan hat, und ich bin unheimlich stolz darauf, was meine Frau all die Jahre geleistet hat", betont Walter Brandl. "Tagsüber arbeiten und abends noch die Kinder und den Haushalt - das war wirklich viel!" Er selbst war als Schreiner und später als technischer Leiter oft auf Montage und nicht zu Hause. Erna Brandl arbeitete in den ersten Jahren in der Landwirtschaft des Barons, später in einer Kulmbacher Gärtnerei.
Und noch etwas schätzt Walter Brandl an seiner Frau: "Ihren goldenen Humor." Beide lachen gerne und viel miteinander.
Zur Eisernen Hochzeit gratulierten neben der Familie und Freuden auch die Feuerwehr Wernstein und der Gesangverein Veitlahm sowie Bürgermeister Dieter Adam und stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann.