Für den Erhalt der Majoratsscheune wird tief in die Tasche gegriffen. Ob das die der Gemeinde ist oder ob das Geld komplett aus öffentlichen Fördertöpfen kommt, ist nicht abschließend geklärt.
Die jüngste Gemeinderatssitzung war teuer für den Marktgemeinderat, da sich alle Tagesordnungspunkte ums Geld drehten. Insgesamt wurden an dem Abend in zwei Stunden rund 500 000 Euro ausgegeben, beziehungsweise zurückgezahlt.
Die Majoratsscheune am oberen Berg in Egloffstein soll demnächst für rund 550 000 Euro saniert und als Kulturscheune genutzt werden, so das neue Nutzungskonzept der Eigentümerfamilie. Die Scheune ist im Besitz der Familie von Egloffstein-Coenen.
Im Juli soll der Dachaufbau erfolgen. Die Scheune ist seit 2004 baufällig, was eine Diplomarbeit damals aufdeckte. 2007 drängte das Landratsamt wegen Einsturzgefahr auf eine Sanierung, die 2010 aus Geldmangel nicht durchgeführt werden konnte. Der Umbau der Majoratsscheune zu einem Dokumentationszentrum hätte damals rund eine Million Euro gekostet. Die Gemeinde hätte rund 100 000 Euro selbst aufbringen müssen. 2018 erfolgte der Rückbau des Dachs und der Giebel, so dass heute nur noch die Umfassungsmauern von der einst mächtigen Scheune übrig sind.
Der Gemeinderat war sich einig, die Scheune zu erhalten, weil sie Teil der früheren Burganlage ist. Deshalb folgten die Räte dem Wunsch der Eigentümer einstimmig, Zuschüsse bei der Städtebauförderung zu beantragen und eventuelle Gelder direkt an die Eigentümer weiterzuleiten. Ob die Gemeinde selbst mitzahlt, wurde nicht gesagt.