Ebensfeld trauert um Hans Raab

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Hans Raab (rechts) mit dem Firmengründer Johann Raab und seinem Bruder Baptist Raab. Foto: privat
Hans Raab (rechts) mit dem Firmengründer Johann Raab und seinem Bruder Baptist Raab. Foto: privat

Der Bauunternehmer im Ruhestand starb am Dienstag im Alter von 86 Jahren. Die Firma Raab war für ihn sein Lebenswerk. Mit seinem Bruder Baptist Raab entwickelte er den Betrieb zu einem mittelständischen Unternehmen.

Mit Hans Raab verliert die Marktgemeinde Ebensfeld einen hoch angesehenen Bürger und tatkräftigen Bauunternehmer im Ruhestand. Hans Raab ist am Dienstag, 18. Dezember, mit 86 Jahren gestorben. Die Firma Raab und ihre Mitarbeiter waren für ihn sein Lebenswerk und sein Lebenssinn. Am heutigen Freitag findet ab 10 Uhr ein Requiem in der Pfarrkirche mit anschließender Beisetzung auf dem Friedhof statt.

Hans Raab wurde als ältester Sohn von Maria Raab und Alois Haupt am 6. Mai 1932 in Ebensfeld im Eckhaus Hauptstraße/Prächtinger Straße geboren. Nach seiner Schulzeit begeisterte er sich schnell für den Bauberuf und beendete eine Maurerlehre im elterlichen Geschäft.

Mehr als 200 Mitarbeiter

Die eigentliche Voraussetzung für die Geschäftsleitung erwarb er sich im Jahr 1957 in der Berufsfachschule in Würzburg, die er mit dem Titel eines Maurermeisters verließ. Danach leitete er gemeinsam mit seinem Stiefvater Alois Haupt das Geschäft, das sich nach der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg, bedingt durch die günstige Konjunktur kräftig entwickelte. Von 1962 bis 1991 entwickelte Hans Raab gemeinsam mit seinem Bruder Baptist Raab den Betrieb zu einem mittelständischen Bauunternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern. Ab 1996, nach der Übernahme der Firmenleitung durch Gisela Raab, Joachim Raab und Wolfgang Schubert-Raab, stand Hans Raab diesen noch einige Jahre als Berater zur Seite.

Schwere Zeit nach dem Krieg

Sein Bruder Baptist Raab erinnerte sich: "Wir sind zusammen mit Eltern und Großeltern aufgewachsen. Wir waren 75 Jahre zusammen und davon 47 Jahre in der Firma." Kein ihm bekanntes Brüderpaar habe es so lange miteinander ausgehalten. "Wir haben uns mit unterschiedlichen Talenten ergänzt und hatten Vertrauen zueinander", sagte er unserer Zeitung.

Es sei für das Bauhandwerk nach dem Krieg eine schwere Zeit gewesen. Es gab keinen Kran, die Steine mussten mit der Steinkraxe (Rückentrage) auf das Gerüst getragen, der Mörtel mit der Seilwinde hochgezogen werden. Das Material kam mit Pferdefuhrwerken. "Eine Mark war damals der Stundenlohn", blickte Baptist Raab zurück.

Von seinem Bruder Hans berichtete er, dass er in der knappen Freizeit ein begeisterter Fußballer beim TSV Kehlbachgrund war. "Noch mit 40 Jahren spielte Hans in der Altliga", sagte Baptist Raab. Und noch ein Hobby hatte sein Bruder: das Schafkopfspielen beim Neuner in Ebensfeld oder in Prächting. Noch im hohen Alter holten ihn die Mitspieler zur gemeinsamen Kartrunde ab.