Immer wieder werden Bretter an den Zugängen zum Goßmannsdorfer Badesee zerstört. Das sorgt für Ärger, Unfallgefahr und womöglich weitergehenden Konsequenzen.
Eckehard Kiesewetter Goßmannsdorf — 36 000 Besucher strömten im Hitzesommer 2018 ins Hofheimer Freibad, rund 25 Prozent mehr als dort in den Vorjahren gezählt wurden. Neu und modern gestaltet, hat es sich nach der Sanierung und dem Umbau zu einem "Allianzbad" (für die Mitgliedsgemeinden der Hofheimer Allianz) als Attraktion für Wasserratten bewährt. Viele Menschen aber, die es etwas ruhiger mögen und zudem auf Erholung und Entspannung in der freien Natur stehen, schwören auf den See bei Goßmannsdorf.
Den Badesee hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bei einer "72-Stunden-Aktion" im Jahr 2013 auf Vordermann gebracht; Hofheims Bauhof hat ihn später mit mehreren hölzernen Einstiegsmöglichkeiten aufgewertet. Er war eine tolle Ausweichmöglichkeit, als das Freibad wegen des Umbaus nicht zur Verfügung stand.
Beste Wasserqualität
Mit türkisblauem und durchwegs zwischen 20 und 24 Grad warmem Wasser bot der See in den zurückliegenden sechs Monaten willkommene Erfrischung. Die Wasserqualität wird vom Gesundheitsamt in Haßfurt regelmäßig überprüft. Bakteriologisch gab es nichts zu beanstanden.
Der Wasserspaß könnte aber in der kommenden Saison ein Ende haben. Zumindest scheinen die Vorzeichen für die unkomplizierte Nutzung des Naturbadesees durch die Öffentlichkeit getrübt. Badegäste haben sich in den letzten Tagen mit Beschwerden an diese Redaktion gewendet: "Seit Jahren fehlen Holzbretter beim Einstieg ins Wasser beim Goßmannsdorfer See", teilten sie via "inFran-kenMelder" mit und fügten ein "Beweisfoto" bei: "Teils sind die Bretter morsch und mehrere fehlen." Erst wieder am 20. September stellten die Beschwerdeführer das neuerliche Fehlen mehrerer Bretter fest, wobei angeblich deutlich sichtbar war, dass es sich um morsches Holz gehandelt haben muss.
Mit Bildern der Schäden sei die Stadtverwaltung Hofheim informiert worden. Diese verspreche seit Monaten, die Mängel durch den Bauhof beseitigen zu lassen. "Leider immer erfolglos, bzw nur mit Teilerfolg", heißt es in der Mitteilung. Durch die schadhaften Bretter und herausstehende Schrauben habe es bereits Unfälle gegeben. Die Bitte ging dahin, die Bretter zu ersetzen, "damit nicht noch mehr Unfälle passieren".
Die FT-Redaktion hat Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst (CSU) mit der Situation konfrontiert. Er bestätigt, die Verwaltung habe in diesem Jahr ab und zu anonyme Schreiben erhalten, in denen der Zustand der Stege kritisiert wird. "Leider konnte ich den Absender noch nicht ermitteln, sonst hätte ich ihn schon lange zu einer gemeinsamen Besichtigung der Anlage eingeladen", sagt Borst. Er führt die Schäden an den fünf Einstiegsmöglichkeiten, die aktuell mit rotweißem Absperrband versehen sind, auf mutwillige Zerstörung zurück.
"In diesem Sommer mussten die Mitarbeiter des Bauhofes bereits fünf Mal ausrücken, um mit mehreren Mitarbeitern am Goßmannsdorfer See beschädigte Bretter an den Einstiegen zu erneuern", berichtet er. "Es handelt sich offensichtlich um gezielten Vandalismus, denn kaum hat der Bauhof die Stege gerichtet, werden wieder Bretter herausgebrochen. "Offensichtlich", so mutmaßt der Bürgermeister, "fühlt sich jemand durch den in diesem Jahr intensiveren Badebetrieb gestört".