Die Stadt wird zum Kunstraum

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Fröhliches von Eva Feichtinger Foto: Stadt Bad Kissingen
Fröhliches von Eva Feichtinger  Foto: Stadt Bad Kissingen

Ausstellung   "Kunst geht von der Fahne" heißt eine einzigartige Ausstellung, die am 18. September eröffnet wird. Dann kann man Kunst an den Fahnenmasten in Bad Kissingen bewundern.

VON Ursula Lippold

Bad Kissingen — Viel verrät der Titel nicht. Er ist sogar etwas irreführend, nimmt man ihn wörtlich: Kunst geht von der Fahne. So heißt das jüngste Projekt, das die Stadt am 18. September um 17 Uhr auf der Ludwigsbrücke der Öffentlichkeit präsentieren wird.
An diesem Tag werden 23 Kunstfahnen in der Stadt gehisst, die Einheimischen und Besuchern einen kleinen Einblick in Bad Kissingens Künstlerszene gewähren. "Die Stadt wird zu einem offenen Kunstraum, zu einem Open-Art-Museum", sagt Kulturreferent Peter Weidisch auf Nachfrage.
Als Werbe- und Informationsträger sind Fahnen beliebte Objekte. Aber als Kunst-Banner blieben sie unentdeckt. Bis jetzt. Oder besser gesagt, bis zu dem Moment, als Peter Weidisch im Frühjahr 2013 diese Idee gebar. Er ging damit zur Arge Bildende Kunst Bad Kissingen. Dort wurde die Idee mit Freuden aufgenommen. "Die Künstler waren gleich begeistert", sagt Alexander Ruppert, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. Seine Nachforschungen im Internet ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass dieses Kunstfahnen-Projekt wohl einzigartig in Deutschland ist.
Nach ersten Gesprächen machten sich die elf Mitglieder der Arge sogleich ans Werk: Carlo Catoni, Eva Feichtinger, Lothar Gärtner, Romana Kochanowski, Wiltrud Kuhfuß, Heidi Lauter, Claudia Lay, Malte Meinck, Silvia Pfister-Stanjek und Alexander Ruppert.
Als Vorgabe für die Arbeiten gab es nur den Titel "Kunst geht von der Fahne" und die Größe der Fahnen: vier Meter mal 2,10 Meter. Das Format des jeweiligen Kunstwerkes war unabhängig davon freigestellt. Es wurde hochauflösend fotografiert und auf das Fahnentuch gedruckt, erläutert Ruppert das Entstehen der Kunstfahnen.
Fünf Arbeiten durfte jeder einreichen. Daraus wählte eine Jury, bestehend aus Peter Weidisch und Helena Scharf vom städtischen Kulturreferat sowie Ulrike Schätzle von der Werbeagentur Mikado, jeweils zwei Kunstwerke aus. Dabei wurde darauf geachtet, dass es sich um Typisches des jeweiligen Künstlers handelt, sagt Ruppert. Entsprechend vielfältig sei die Auswahl. Es konnten vorhandene Werke, Ausschnitte daraus oder auch ganz neue Arbeiten eingereicht werden. "Wir haben in der Arge überhaupt nichts abgesprochen", sagt Ruppert. So gab es Gemälde, Fotografien, Grafiken und Textgestaltungen zu sichten. "Es ist eine interessante Auswahl mit starken Arbeiten", betont Weidisch.
Neben den 23 Kunstfahnen werden noch zwei Textfahnen mit Erläuterungen aufgehängt, so Weidisch. Die Standorte der Fahnenmasten sind Kreuzung Schlachthof, Kreuzung Schönbornstraße-Westring, Ludwigsbrücke, Kurhausstraße Eingang Wandelhalle, Maxstraße (ehemaliges Arbeitsamt), Theaterplatz, Von-Hessing-Straße (Kupsch), Einmündung Salinenstraße-Nordring, Kreuzung Kapellenstraße-Ostring und Massabrunnen Maxstraße.
Die Frage nach den Kosten für dieses Projekt beantwortet Kulturreferent Weidisch mit einem Achselzucken. "Die genaue Rechnung steht noch nicht." Hilfreich greift die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirkes der Stadt bei diesem Projekt unter die Arme. Zur Eröffnung dieses Open-Art-Museums wird auch eine Broschüre ausgelegt.
Im Jahr 2010 hat sich die Arge Bildende Kunst Bad Kissingen gegründet. Unter diesem Dach wollen die professionell arbeitenden Künstler gemeinsame Aktionen und Ausstellungen gestalten, formuliert Alexander Ruppert das Ziel dieses Zusammenschlusses.