Die Rabelsdorfer bleiben verschont

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Hinter dem Grün verbirgt sich die Schilfkläranlage von Rabelsdorf, wo die Gebühren die nächsten drei Jahre konstant bleiben. Foto: Simon Albrecht
Hinter dem Grün verbirgt sich die Schilfkläranlage von Rabelsdorf, wo die Gebühren die nächsten drei Jahre konstant bleiben. Foto: Simon Albrecht

Die Bürger in anderen Gemeindeteilen von Pfarrweisach müssen für die nächsten zwei Jahre höhere Abwasserabgaben zahlen.

Wie bei der Gemeinderatssitzung bekanntgegeben wurde, müssen die Bürger von Rabelsdorf auch die nächsten drei Jahre für die Abwassergebühren nicht tiefer in die Tasche greifen: Die Gebühren für die Schilfkläranlage betragen weiterhin 1,05 Euro pro Kubikmeter Abwasser.

Anders sieht es für die Haushalte in Pfarrweisach, Kraisdorf, Dürrnhof, Herbelsdorf und Lichtenstein aus, die an die Kläranlage Ebern angeschlossen sind: Sie müssen für die nächsten zwei Jahre mehr zahlen, nämlich statt 2,22 Euro pro Kubikmeter Abwasser künftig 2,32 Euro.

Kämmerer Horst Junge wies als Begründung darauf hin, dass bei der Kläranlage Ebern demnächst größere Sanierungen anstünden, so dass die angeschlossenen Haushalte mehr "löhnen" müssten.

Wieder Bauland in Pfarrweisach

In Pfarrweisach kann aller Voraussicht nach im nächsten Jahr ab der zweiten Jahreshälfte wieder gebaut werden. Nachdem alle Baugrundstücke verkauft sind, hat der Gemeinderat am Donnerstagabend in öffentlicher Sitzung die Entwurfsplanung vom Ingenieurbüro SRP (Zeil) genehmigt und beschlossen, den Bauabschnitt 1 zu erschließen.

Wie Geschäftsführer Hans-Joachim Brandt vom selbigen Büro bestätigte, könne - eine zügige Bearbeitung zwischen den Beteiligten vorausgesetzt - in der zweiten Hälfte nächsten Jahres mit dem Bauen von Wohnhäusern begonnen werden. Der Bauabschnitt 1 umfasst das Erschließen von 13 Bauparzellen; insgesamt werden 47 Bauparzellen in vier Bauabschnitten ausgewiesen.

Felsiger Untergrund

Ein großes Problem sei, sagte Brandt, dass auf dem gesamten Baugebiet ab einer Tiefe von 1,40 Metern der Untergrund felsig sei. Dies habe zur Folge, dass das Abwasser erst ab der Ebene des Erdgeschosses transportiert werden kann. Das bedeute, in den Häusern müsse eine Hebeanlage eingebaut werden. Nach den Worten von Brandt sei eine Hebeanlage jedoch "die beste Rückstau-Anlage für ein Haus".

Zu den Kosten: Die Erschließung von Bauabschnitt 1 wird mit einer Million Euro kalkuliert. Diese Summe teilt sich auf in 412 000 Euro für die Abwasseranlage mit Regenwasserrückhaltung, 288 000 Euro für den Straßenbau, 106 000 Euro für die Wasserversorgung, 50 000 Euro für den Löschwasserbehälter und 129 000 Euro Baunebenkosten. Insgesamt wird die Erschließung der 47 Parzellen 2,8 Millionen Euro kosten, verteilt auf vier Bauabschnitte und diese wiederum auf mehrere Jahre. Bürgermeister Ralf Nowak (ULB) sprach von einem historischen Beschluss für die Gemeinde Pfarrweisach.

Für den Umbau des Feuerwehrhauses in Dürrnhof zu einem Gemeinschaftshaus hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, das dort ansässige Büro Holger Nüsslein mit der Planung zu beantragen. Dem Vernehmen nach soll es eine finanzielle Förderung von 67 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung geben.

Zwei neue Projekte in Kraisdorf

In Kraisdorf stehen zwei Projekte aus der Städtebauförderung an: eine Überquerungshilfe bei der Kreisstraße HAS 46, die die Ortschaft schneidet, und die Sanierung der Straße "Eberner Höhe" bis zum evangelischen Friedhof sowie die Platzgestaltung davor. Einstimmig hat das Gremium beschlossen, die Verwaltung mit den nötigen Aufgaben zu beauftragen, unter anderem das Projekt Städtebauförderung um drei Jahre zu verlängern. Die Frage von Gemeinderat Hermann Martin (ULB), warum nicht die gesamte Straße "Eberner Höhe" in das Sanierungsprogramm aufgenommen worden ist, beantwortete Nowak damit, dass man "in Würzburg nicht gewillt war", die Förderung bis zum Ende der Straße auszudehnen. Im Rahmen der Städtebauförderung sei nur ein Ausweiten des förderfähigen Gebietes zum evangelischen Friedhof möglich gewesen. Der Ausbau der Weißgasse mit Parkmöglichkeiten vor der Kirche soll zu einem späteren Zeitpunkt beantragt werden, sagte Nowak.

Die Voranfrage zum Bau einer Kraftfahrzeug-Werkstatt von Martin Kuhn in Pfarrweisach ist vom Gemeinderat einstimmig gebilligt worden, ebenso der Bauantrag der Firma von der Forst für die Errichtung einer Lagerhalle in Pfarrweisach.

Ehrenamtsabend beschlossen

Über einen 25-prozentigen Zuschuss zu den Kosten für das Erhalten der Feldwege darf sich die Jagdgenossenschaft Kraisdorf freuen. Für Bagger- und Transportarbeiten sind 1250 Euro angefallen. Dazu wird die Gemeinde 312 Euro beisteuern.

"Zum Dank für die geleistete Arbeit im Ehrenamt sowie bei herausragenden Leistungen einzelner Bürger soll ein Ehrenamtsabend durchgeführt werden", lautete die Tischvorlage von Bürgermeister Nowak. Grundsätzlich zeigte sich der Gemeinderat mit diesem Ansinnen einverstanden. Nur über die Art und Weise, wie ein solcher Abend gestaltet werden soll, müsse noch gesprochen und ein Termin für einen ersten Abend festgelegt werden.

Parkprobleme angesprochen

Dritter Bürgermeister Klaus Dünisch (KUL) wollte wissen, wie sich die neue Parksituation im Bereich der Hausarztpraxis in Pfarrweisach bewährt hat. Er habe noch keine Rückmeldungen erhalten, antwortete Nowak, jedoch sei auch die Zeit dafür zu kurz gewesen.

Ähnlich katastrophal ist nach den Worten von Gemeinderat Markus Oppelt (CSU) die Parksituation im Bereich des Kindergartens. Obwohl hier Schilder mit absolutem Halteverbot stünden, parkten Eltern ihre Autos. Es wurde im Gremium eine intensivere Überwachung durch die Polizei gefordert.