Waltraud Enkert Höchstadt — Der Pilz, den der Höchstadter Biologe Hans Krautblatter beschreibt, ist rundlich. Sein dunkelbrauner Hut erinnert an Gehirnwindungen. Manche Exemplare haben ein helleres Br...
Waltraud Enkert Höchstadt — Der Pilz, den der Höchstadter Biologe Hans Krautblatter beschreibt, ist rundlich. Sein dunkelbrauner Hut erinnert an Gehirnwindungen. Manche Exemplare haben ein helleres Braun und können sogar gelb leuchten. Der Geruch ist angenehm mild. Der Name des Pilzes: Frühjahrslorchel oder auch Giftlorchel.
Tatsächlich, roh ist der Pilz, der Ähnlichkeit mit der Speise-Morchel hat, sehr giftig. Wird er 20 Minuten lang gekocht oder gegart, verflüchtigt sich das Gift - zumindest zum großen Teil, wie es in der Literatur heißt. Vom Verzehr wird heute - im Gegensatz zu früher - gewarnt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Menschen oft Pilz-Salat, also rohe Zubereitungen, gegessen, weiß Krautblatter. "Damals ist es reihenweise zu schwersten und sogar tödlichen Vergiftungen mit der Frühjahrslorchel gekommen", sagt er.
Verwechslungsgefahr
Und wie kann man nun die gute Speise-Morchel von der giftigen Frühjahrslorchel unterscheiden? Die Speise-Morchel hat einen wabenförmigen, löchrigen Hut und sie ist ein ganz vorzüglicher Speisepilz.
Hans Krautblatter erinnert sich, dass er vor vielen Jahren noch fünf oder sechs Stellen in Grethelmark und Markwald kannte, wo die Frühjahrslorchel wuchs. Heute ist sie selten geworden. Die drei Exemplare, die er gerade vorliegen hat, hat eine Frau im Markwald bei Röttenbach gefunden und ihm zur Identifizierung vorbeigebracht.
Die Frühjahrslorchel mag sandigen Kiefernwald und dort speziell Störstellen wie Holzlagerplätze und Rindenhaufen. Auch auf gekauftem Rindenmulch oder auf Sägespänen wurde sie schon gefunden.