Die Bieberbacher ärgern sich über Raser

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Posaunenklänge, Glühwein, Kinderpunsch, Plätzchen, Christstollen und weihnachtliche Leckereien werden Einheimischen und Gästen geboten, wenn die Dorfgemeinschaft des Sonnefelder Or...

Posaunenklänge, Glühwein, Kinderpunsch, Plätzchen, Christstollen und weihnachtliche Leckereien werden Einheimischen und Gästen geboten, wenn die Dorfgemeinschaft des Sonnefelder Ortsteils Bieberbach den letzten Adventssonntag, 20. Dezember, rund um ein Standkonzert gestaltet. Ab 14.30 Uhr stimmen die Sonnefelder Querbläser am Gemeindehaus besinnlich auf das Weihnachtsfest ein. Zusätzlich ist ein Auftritt der Bieberbacher Lerchen - ein zwangloser Zusammenschluss von Frauen, die aus Spaß an der Freud dem Gesang frönen - vorgesehen. In die Programmfolge eingestreut sind besinnliche Weihnachtsgeschichten in Poesie und Prosa.


Zu schnell in den Ort hinein

Die Vorbereitungen für diese Veranstaltung wurden im Rahmen des "Bierbocher Dorfstammtischs" getroffen, zu dem der seit 2008 gewählte Ortssprecher Joachim Zwosta als Ideengeber eingeladen hatte. Dort war unter anderem die kommunale Verkehrsüberwachung Gesprächsthema. Insbesondere die Ortseinfahrt über eine gut ausgebaute Ortsverbindungsstraße aus Zedersdorf verführe Verkehrsteilnehmer zur Fahrt mit nicht angepasster Geschwindigkeit und damit zur Gefährdung von Anliegern, Kindern und Fußgängern. "Zeitweise wurde hier die höchste Verstoßquote im Bereich Sonnefeld registriert", warf ein Gast ein.
In der von der Gemeindeverwaltung im Sonnefelder Rathaus geführten Statistik zur Bevölkerungsentwicklung kommt Bieberbach ausgesprochen gut weg. Während im erfassten Zehnjahreszeitraum Weischau (minus 23,5 Prozent), Gestungshausen (minus 11,5 Prozent) und Hassenberg (minus 8,1 Prozent) einen Schrumpfprozess hinnehmen mussten, ist Bieberbach um fünf Einwohner gewachsen. "Hier lebt sich's halt gut", warf der Ortssprecher nicht ohne Stolz in die Runde.


Breitbandausbau kommt

Am Herzen liegt den Bieberbachern auch die gesicherte Trinkwasserversorgung. Gegenwärtig wird der Ortsteil über eine Zuleitung aus der Nachbargemeinde Ebersdorf versorgt. Das könnte sich ändern, wenn Sonnefeld bei den Bürgerversammlungen vorgestellte Planungen realisiert, die mit dem Bau eines zusätzlichen Hochbehälters bei Gestungshausen den Anschluss von Weickenbach, Zedersdorf und Bieberbach ans zentrale Versorgungsnetz vorsehen. Dann müssen auch die Bieberbacher sich in einer vom Gemeinderat noch zu beschließenden Form (entweder Einmalbeiträge oder Gebührenanpassung) an der Finanzierung des Millionenprojekts beteiligen. Über 50 Bieberbacher Anwesen - von den Aussiedlerhöfen im Westen über Ortsmitte bis zum Siedlungsgebiet Ost - können schon ab 2016 am technischen Ausbaukonzept Breitbanderschließung teilhaben. Staatlich gefördert steht eine Verdoppelung der Leistungsbreite auf mindestens 30 MBit/s ohne finanzielle Beteiligung der Anschließer als Ziel im Raum.


Das Gasthaus wird vermisst

Als Gesprächsthemen, die allerdings bereits "abgearbeitet" wurden, führte Joachim Zwosta die inzwischen guten Straßenverbindungen mit den Ortsteilen Zedersdorf und Oberwasungen an, die auf Bürgerwunsch erledigte Beseitigung des verkehrsregulierenden "Sprunghügels" in Höhe des Reitsportgeländes, den Ausweis ihrer Ortsdurchfahrt als 30-km/h-Zone oder die zunächst konträr bewertete Einführung von Straßenbezeichnungen und Hausnummern anstelle der fortlaufenden Gebäudenummerierung.
Für viele Emotionen sorgt bei den rund 180 Einwohnern der Verlust ihres Gasthauses in der Ortsmitte. Seit Jahresmitte gibt es in Bieberbach nur noch eine Möglichkeit, bewirtete Vereinsveranstaltungen und Familienfeiern abzuhalten. Einhellige Meinung der Stammtischrunde: Das ist ein bedauerlicher Verlust. Vielleicht kommt in Zukunft der gemütliche Aufenthalt im gut ausgestatteten Gemeindehaus verstärkt ins Spiel.