Weil Präsenzunterricht an der Volkshochschule Coburg derzeit nicht möglich ist, lernen die Kursleiter mit ihren Schülern online. So ist sichergestellt, dass die Teilnehmer das bereits Gelernte nicht wieder verlieren.
Wer eine neue Sprache lernen will, findet an der Volkshochschule (VHS) Coburg ein breites Angebot an entsprechenden Kursen. Dazu gehören auch die Integrationskurse und die berufsbezogene Deutschsprachförderung, die die VHS im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge anbietet.
Derzeit besuchen 31 Frauen und 20 Männer die Integrationskurse in verschiedenen Lernstufen. Doch seit April hat sich für die "Schüler" viel verändert: Präsenzunterricht vor Ort ist wegen der Corona-Pandemie zur Zeit nicht möglich. Deshalb kommen die Kursteilnehmer online zusammen und lernen von zuhause aus. Wie das gelingt, erläutert Programmbereichsleiterin Laura Göldner.
Als die VHS auf behördliche Anordnung hin den Kursbetrieb einstellen musste, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, war der Unterricht bereits in vollem Gange. Die Kurse zu pausieren, hätte für die Teilnehmer einen harten Einschnitt in ihrem Spracherwerb bedeutet. "Sowohl das Bundesamt als auch die Volkshochschule haben folglich schnellstmöglich nach Lösungen gesucht und sie gefunden", sagt Laura Göldner, sichtlich stolz, dass die Umsetzung letztendlich gut geklappt hat.
Grundlage für den Unterricht von zuhause aus ist ein Lernportal, das der Deutsche Volkshochschul-Verband digital und kostenlos zur Verfügung stellt. "Es lehrt Deutsch als Zweitsprache und eignet sich daher hervorragend für die Integrationskurse", erläutert Laura Göldner.
Für die Umstellung des Unterrichts auf das Lernportal blieb ihr und ihrem Team wenig Zeit. "Gemeinsam haben wir es in nur vier Wochen geschafft", freut sie sich. Die Situation sei für alle Beteiligten völlig neu gewesen. "Das kannten wir so noch nicht und zunächst hofften wir natürlich, dass der Unterricht schnellstmöglich fortgeführt werden könnte." Doch die Hoffnung erfüllte sich nicht, "wir mussten bei Null anfangen".
Dass die Teilnehmer viele verschiedene Muttersprachen sprechen, stellte die Kursleiter vor zusätzliche Herausforderungen. Allein in der Gruppe von Tutorin Christina Klug seien schon zehn verschiedene Muttersprachen vertreten, berichtet Laura Göldner.
Alle waren gut ausgerüstet
Zum Zeitpunkt der Schulschließung hatten die Teilnehmer auch gerade erst acht Wochen Deutschunterricht absolviert. "Wir mussten ihnen, ohne sie persönlich zu sehen, eine vollkommen neue Lernform beibringen und technische Voraussetzungen klären", erinnert sich die Programmbereichsleiterin. Die Teilnehmer sollten mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten am digitalen Lernen teilnehmen können, ohne technisch aufrüsten zu müssen, beschreibt Laura Göldner die Voraussetzungen. Das sei auch gelungen.