Der Pokal hat seinen Glanz verloren

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Jürgen Lukoschek Foto: privat
Jürgen Lukoschek  Foto: privat

Daniel Ruppert Kürzlich ließ Kreisjugendspielleiter Tobias Körner mit der Meldung aufhorchen, dass die Zahl der Vereine im Jugendfußball dramatisch zurückge...

Daniel Ruppert

Kürzlich ließ Kreisjugendspielleiter Tobias Körner mit der Meldung aufhorchen, dass die Zahl der Vereine im Jugendfußball dramatisch zurückgehe. Im Bereich der ältesten Junioren macht sich der Schwund dadurch bemerkbar, dass es zur kommenden Saison zum ersten Mal seit der Zusammenlegung der Spielkreise Erlangen/Forchheim und Pegnitzgrund nur eine Kreisgruppe, also unterste Spielklasse gibt. Auch Jürgen Lukoschek kann vom Abwärtstrend ein Lied singen und macht dafür nicht nur demografische Gründe verantwortlich.


Nur ein Pokalspiel bei Mädchen

Der Kirchehrenbacher ist seit acht Jahren für den reibungslosen Ablauf der KJR-Pokalspiele im Kreis Forchheim verantwortlich und hatte damit noch nie so wenig Arbeit wie heuer. Lediglich eine einzige Partie gab es im Mädchenbereich. Die U17-Juniorinnen der SpVgg Reuth und des SV Hetzles (12:0) trugen lediglich das Finale aus, das mit den Endspielen der Jungs Anfang Juli auf dem Gelände des SV Ermreuth stattfand.
Negativer Spitzenreiter bei den männlichen Nachwuchskickern waren die A-Junioren. Vier Teams nahmen am Wettbewerb teil, der unter der Schirmherrschaft von Landrat Hermann Ulm ausgetragen wird. "Bei der A-Jugend kann ich es noch am ehesten nachvollziehen", sagt Lukoschek, denn einige der Spieler stießen nach Abschluss ihrer Runde zu den Herren, wo während der Jugend-Pokalspiele schon die Vorbereitung auf die neue Saison beginne. Doch auch dieses Problem ließe sich durch Terminabsprachen lösen.


Immer mehr JFGs und SGs

In den anderen drei Großfeld-Altersklassen waren jeweils zehn Mannschaften am Start, darunter etwa die Hälfte Spiel- oder Jugendfördergemeinschaften, in denen früher eigenständige Vereine zusammengeschlossen sind. "Der Geburtenrückgang lässt sich natürlich nicht aufhalten", weiß Lukoschek. Allerdings merkt der 55-Jährige an, dass es durchaus mehr Interessenten am KJR-Pokal gebe. "Bei der Anmeldung rund ein Jahr vor Beginn des Wettbewerbs hatten wir über 100 Mannschaften. Aus Kulanz frage ich immer im Januar oder Februar nochmal bei allen Vereinen nach, dann springen plötzlich 50 Prozent ab", erklärt der Funktionär die Zahl von letztlich 63 Teams, wobei im E- und F-Jugendbereich vier nicht antraten.
Verantwortlich macht Lukoschek weniger die Kinder als vielmehr die Erwachsenen: "Die Jugendlichen würden ohne Probleme an 52 Wochenenden im Jahr Fußball spielen, aber die Trainer und Eltern haben oft etwas dagegen." Wenn er Rücksprache mit Betreuern halte, bekomme er häufig zu hören, dass sie erst die Eltern fragen müssten. So bleibt dem 55-Jährigen die Hoffnung, dass 2018 wieder mehr Mannschaften am KJR-Pokal teilnehmen. Andernfalls könne er sich die Anfragen bei Bürgermeistern und anderen Lokalpolitikern, die Pokale und Preise zu sponsern, bald sparen.