Der K(l)ick für den Augenblick

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Selfies, Urlaubsfotos und jede Menge gute Laune präsentieren sich uns, wenn wir in die schöne, heile Welt des Social Media eintauchen. Da kichern bis zur Unkenntlichkeit geschminkte Teenie-Mädchen in ...

Selfies, Urlaubsfotos und jede Menge gute Laune präsentieren sich uns, wenn wir in die schöne, heile Welt des Social Media eintauchen. Da kichern bis zur Unkenntlichkeit geschminkte Teenie-Mädchen in die Selfie-Kamera, lacht uns perfekt in Szene gesetzter Nachwuchs an und informiert uns grundsätzlich jeder darüber, dass gerade "Gym-Time" war (früher hätte man einfach gesagt, man war im Fitness-Studio).

Aber wenn man einmal hinter die Kulissen von Instagram, Facebook & Co. blickt, ist die virtuelle Welt gar nicht so makellos. Denn in den letzten Jahren hat sich ein Trend etabliert, der bereits an die 300 Tote forderte - Tendenz steigend: Nämlich das Schießen von Selfies an besonders gefährlichen Orten. Da fotografieren sich Urlauber beim Schwimmen mit Haien, schießen Jugendliche ein Selbstportrait auf fahrenden Zügen und treten sogenannte Influencer an den Rand von extrem hohen Klippen. Der Devils Pool an den Victoriafällen in Sambia zum Beispiel kostete bereits zahlreichen Menschen das Leben, als sie auf der Jagd nach DEM perfekten Selfie 110 Meter in die Tiefe stürzten.

Braucht es das? Muss der Narzissmus so weit gehen, dass man sein Leben dafür aufs Spiel setzt? Nur für den K(l)ick, für den Augenblick? Dafür fehlt mir jegliches Verständnis.

Ich fotografiere lieber ohne Adrenalin im Blut und waghalsige Stunts und verzichte auf ein paar "Daumen-Hoch-Klicks". Meiner Höhenangst sei Dank! Romy Denk