Urlaubsgrüsse (2) In den 1970-Jahren war Affalterthal offiziell das schönste Dorf im Landkreis Forchheim. Vereine bilden heute die gesellschaftliche Stütze des Ortes.
von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch
Affalterthal — Affalterthal ist ein kleines Dorf auf der Hochfläche zwischen Egloffstein und Gößweinstein, eingebettet zwischen hohen Bergen, umgeben von vielen Obstbäumen, Wiesen und Ackerflächen. Vor allem die Kirsche wird heute angebaut, früher jedoch vor allem der Apfel, der dem Ort seinen Namen gab.
Der Ortsname wird abgeleitet von "apholdra", "affaltera" dem mittelhochdeutschen Wort für Apfel-baum-tal. Joseph Heller schreibt in seinem Reiseführer "Muggendorf und seine Umgebungen oder die Fränkische Schweiz" 1829 über den Ort: "Bambergisch, protestantisch im Landgericht Gräfenberg gelegen. Hat 340 Einwohner und gehört zum Egloffsteiner Patrimonialgericht Kunreuth."
Die Reformation hatte den Ort ein Jahrhundert im Griff.
1544 schon suchte der katholische Pfarrer Erhard Theiler die protestantische Lehre einzuführen, weswegen er vom Bamberger Bischof zur Verantwortung gezogen wurde. Es dauerte aber bis 1636, ehe der evangelische Pfarrer endgültig das Sagen hatte.
1130 ist der Ortsnamen erstmals erwähnt: In einer Stiftungsurkunde von Bischof Otto I. im Jahre 1375 wird Affalterthal als Pfarrei erstmalig urkundlich bezeugt und damit die Loslösung von der Urpfarrkirche Pretzfeld dokumentiert. Aus dem Ort Affalterthal ist ein sehr beschaulicher Ort geworden. Bis zur Gebietsreform 1978 war es eine eigenständige Gemeinde, seither gehört das Dorf zur Gemeinde Egloffstein.
Die Blütezeit im wahrsten Sinn des Wortes lag in den 70er Jahren, als Affalterthal zweimal zum "schönsten Dorf im Landkreis Forchheim" gewählt wurde. Das war auch die Motivation zum touristischen Ausbau des Dorfes.
Es wurden Wanderwege eingerichtet und die Pfarrbrunnenanlage mit Ruhebänken geschaffen.
Es gab zwei Ausflugslokale und viele Zimmervermieter "Urlaub auf dem Bauernhof" im Dorf. Und seit 1978 auch einen Pavillon am Südrand des Orts, der als Schutzhütte dient und als Informationszentrum gern genutzt wird. In den 70er-Jahren war das "Brunnleitenfest" der Veranstaltungshöhepunkt im Jahr. Es wurde, seit es das Mehrzweckhaus gibt, dorthin verlegt.
Im Brunnleitental entstand durch den damaligen Bürgermeister Hans Deuerlein faktisch ein Dorf im Dorf, mit Wochenendhäusern als Zweitwohnsitz vieler Nürnberger Ausflügler.
Neueste touristische Attraktion ist der "Stude-Steig", der vom Brunnleitental steil hinauf auf zahlreichen Stufen zum Spiegelfelsen führt.
Dort angekommen gewährt der Platz eine herrliche Aussicht ins Trubachtal und nach Egloffstein.
Auswirkung der Gebietsreform Ausgelöst durch die Gebietsreform bildeten sich zwei neue Vereine, der Schützenverein und der Heimatverein, die heute, zusammen mit den Soldatenkameraden und der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Posaunenchor, die gesellschaftliche Stütze bilden und alle Veranstaltungen wie zum Beispiel das "Eicher-Treffen" gemeinschaftlich durchführen. Es kommen vor allem solche Gäste ins Dorf, die preiswert und beschaulich die Ruhe und Landschaft genießen und ausgiebige Wanderungen in die nähere Umgebung durchführen wollen.