Demonstration sollte ein Zeichen setzen

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Axel Witthauer griff bei der Demo auch zur Gitarre. Foto: Marco Meißner
Axel Witthauer griff bei der Demo auch zur Gitarre. Foto: Marco Meißner

Die AfD-Versammlung in Weißenbrunn wurde von einer Demonstration begleitet, die beiderseits friedlich verlaufen ist. Kurzfristig hatten Axel und Beate Witthauer diese Gegenbewegung auf die Beine geste...

Die AfD-Versammlung in Weißenbrunn wurde von einer Demonstration begleitet, die beiderseits friedlich verlaufen ist. Kurzfristig hatten Axel und Beate Witthauer diese Gegenbewegung auf die Beine gestellt (wir berichteten). Warum sie sich für einen offenen Protest gegen das AfD-Treffen entschieden, erklärten sie kurz vor der Veranstaltung im Gespräch mit unserer Zeitung. Was hat Sie dazu bewogen, diese Demonstration zu organisieren? Axel Witthauer: Wenn gerade in unserer Nachbarschaft ein Ortsverein einer Partei gegründet wird, bei der wir Zweifel haben, ob sie die Menschenrechte für alle in jeder Situation anerkennt, dann können wir nicht tatenlos zusehen. Gerade als Ärzte haben wir da etwas gegen. Wir waren engagiert bei diversen Hilfseinsätzen; vom Jugoslawien-Krieg über das Elbe-Hochwasser bis hin zur jüngsten Flüchtlingskrise. Bei Letzterem haben wir auch mitbekommen, welche Position die AfD bezieht. Was versprechen Sie sich von Ihrer Demonstration? Axel Witthauer: Wir erwarten uns nicht, die Gründung dieser Gruppe verhindern zu können. Dabei handelt es sich um einen demokratischen Akt. Auch diese Leute gehören zur Demokratie. Wir wollen nichts weiter, als zeigen, dass in Weißenbrunn nicht alle so denken, wie der Herr Rauh (Landtagskandidat der AfD; Anm. d. Red.) und die AfD. Beate Witthauer: Wir wollen ein Zeichen setzen, keine Konfrontation. Gewalt ist für uns keine Option! Wie haben Sie sich für den Montagabend vorbereitet? Axel Witthauer: Wir haben uns ganz spontan entschieden, weil wir erst am Freitag von der Versammlung gelesen haben. Zunächst wollten wir ein Plakat aufhängen. Am Samstag haben wir uns dann entschieden, mit einer Demo darauf aufmerksam zu machen. Es ist das erste Mal, dass wir so etwas machen. Wir können daher nicht sagen, wie viele Leute wir in der Kürze auf die Beine bekommen (die Polizei schätzte 120 bei Beginn; Anm. d. Red.). Gab es im Vorfeld irgendwelche Reaktionen seitens der AfD auf Ihr Vorhaben? Axel Witthauer: Die Gegenseite hat auf Facebook reagiert - mit der üblichen Polemik. Ich kann angesichts der Kommentare nur zu einem Deutschkurs raten ... (schmunzelt) Es ist der AfD scheinbar noch nicht bekannt, dass auch eine Demonstration ein demokratischer Vorgang ist. Das Gespräch führte

Marco Meißner