Schnaps konnte zwar nicht auf dem Streuobstfest am Dienstagnachmittag in Höchstadt gebrannt werden, trotzdem war die Veranstaltung auch heuer wieder ein Bes...
Schnaps konnte zwar nicht auf dem Streuobstfest am Dienstagnachmittag in Höchstadt gebrannt werden, trotzdem war die Veranstaltung auch heuer wieder ein Besuchermagnet. Veranstaltet vom Obst- und Gartenbauverein findet es seit nunmehr über 15 Jahren statt, und eigentlich war auch heuer wieder eine Vorführung geplant. Herbert Lawrenz, Vorsitzender des Vereins, und seine Kollegen wollten den Gästen zeigen, wie Schnaps gebrannt und Saft gepresst wird. Denn beides kann der Verein in seiner Anlage herstellen.
Doch bevor eine Flasche Schnaps erzeugt werden kann, müssen einige Schritte im Vorfeld beachtet werden. So braucht man eine Genehmigung des Zollamtes, die den Veranstaltern am Dienstag leider nicht vorlag. "Schwarzbrennen machen wir hier nicht", erklärte dazu der Vorsitzende Lawrenz. Er wollte kein Risiko eingehen und ohne eine Genehmigung brennen.
Doch auch die Obstpresse konnte nicht vorgeführt werden: Das liegt aber weniger an behördlichen Angelegenheiten als vielmehr schlicht daran, dass die Ernte heuer sehr schlecht ausfällt.
Bereits im Vorjahr wurde der Ertrag schlechter, dieses Jahr allerdings steigt die Zahl der Ernteausfälle voraussichtlich weiter. "Wenn es gut läuft, haben wir zwei Drittel von der Vorjahresmenge", sagte Lawrenz. Das seien dann rund 50 000 Liter Apfelsaft.
Laut dem Vorsitzenden läge das zum einen an dem Frost, der teilweise dieses Jahr vorherrschte, vor allem lag es aber an der fehlenden Befruchtung durch die Bäume. Die Bienen, für die es dieses Jahr zu kalt war, haben die sogenannten mittelfrühen Bäume nicht befruchtet. Im Rekordjahr vor einigen Jahren habe man laut Lawrenz 120 000 Liter produziert. "Seit dem Rekord schwankt es zwischen 80 000 und 100 000 Litern", erklärt er.
Nichtsdestotrotz konnte sich der Verein am Dienstag über regen Besuch freuen. Und das nicht zuletzt, weil die Mitgliederzahlen des Vereins recht hoch sind. Der Obst- und Gartenbauverein Höchstadt ist mit 1160 Mitgliedern einer der größten Vereine seiner Art in der gesamten Region. Sogar bayernweit halten die Höchstadter mit.
Bei Kaffee und Kuchen haben die Mitglieder und Gäste ihren Nachmittag genossen, während sie anschließend auch den einen oder anderen Schnaps probieren durften. Neben frischem Apfelsaft wurde auch ein nur eine Woche alter Apfel-Federweißer angeboten.
Zudem bot der Verein auch etwas für die Kleinen an. Sie durften kleine Herbst-Dekorationen basteln, die Vögeln als Futterstelle dienen sollen. Damit der Ertrag an Äpfeln nächstes Jahr dann hoffentlich besser wird, verloste der Obst- und Gartenbauverein noch Apfelbäume an die Besucher.