Es stand schon bei der Geburt der Idee zum Grünen Band fest: Ohne fortwährende Arbeit und Kosten würde es nicht gelingen, auf Dauer aus dem einstigen Todesstreifen einen Gürtel blühenden und vielfälti...
Es stand schon bei der Geburt der Idee zum Grünen Band fest: Ohne fortwährende Arbeit und Kosten würde es nicht gelingen, auf Dauer aus dem einstigen Todesstreifen einen Gürtel blühenden und vielfältigen Lebens zu machen. Das gilt besonders für den Raum des Naturschutzgroßprojekts Grünes Band in der Region. Bei seiner jüngsten Sitzung legte der Zweckverband fest, welche Arbeiten in den kommenden Monaten vorgenommen werden sollen.
Noch immer werden Flächen angekauft, um nachhaltig über sie verfügen zu können. Andere Flächen befinden sich im Besitz von Naturschutzverbänden oder Kommunen. Alle müssen immer wieder gepflegt werden, damit bestimmte Lebensraumtypen erhalten bleiben.
Auf einer vor kurzem angekauften Fläche im Stadtgebiet von Bad Rodach steht eine halb verfallene Anglerhütte. Sie wird beseitigt und die Fläche insgesamt zu Grünland umgestaltet, dass dann von einem Landwirt genutzt wird.
Auch an anderer Stelle nahe Bad Rodach wurden mehrere, teils zusammenhängende Grundstücke gekauft. Dazu gehören Streuobstwiesen, Tümpel und brach gefallenes Grünland. Weiden und Schlehen, die die Flächen zu erobern drohen, werden nun zurückgenommen, ältere Fichten, die teils schon abgestorben sind, und Kiefern werden entfernt, um den Lebensraum für Baumpieper, Gartenrotschwanz und Kammmolch zu erhalten, die dort vorkommen. Die Wiesenflächen sollen künftig nach den Vorgaben des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogrammes bewirtschaftet werden.
Nahe Oberwohlsbach wurden schon im vergangenen Jahr zwei größere Flachwassertümpel freigelegt, die auf Flächen des Zweckverbandes liegen. Nun wird ein weiterer freigestellt, der im Eigentum der Rödentaler Stadtwerke ist.
Bei Fürth am Berg müssen Feuchtmulden entbuscht werden, die in den Steinachwiesen liegen. Dort soll die Verlandung verhindert werden. Deswegen müssen die Büsche mit den Wurzelstöcken entfernt werden.
Die Wildenheider Äcker liegen, anders als der Name vermuten lässt, in den Gemarkungen von Bettelhecken und Mürschnitz. Dort soll im kommenden Winter eine Fläche entbuscht werden, die mit 1,2 Hektar recht groß für einen manuellen Einsatz ist und daher mit Maschinen gepflegt werden wird. Im "Mürschnitzer Sack" wird ein Kleingewässer angelegt.
Maschinen kommen auch bei Korberoth zum Einsatz, um das Tal des Angergrabens zu entbuschen. Das Tal soll wieder geöffnet werden, um einen Biotopverbund mit benachbarten Flächen herzustellen. Nur der nördliche Teil des Tals muss in Handarbeit von Gebüschen befreit werden, weil Maschinen dort wegen der steilen Hanglage nicht eingesetzt werden können.
In Teilbereichen des Tals kommt noch die echte Arnika vor. Ihr soll mit den Arbeiten eine Ausbreitung, mindestens aber eine Bestandssicherung ermöglicht werden. Dazu ist es allerdings auch nötig, dass die Flächen weiterhin alle zwei bis drei Jahre gepflegt werden.
Wo im Zuge dieser Freistellungen Bäume gefällt werden müssen, sollen diese vor Ort in der Nähe der Waldränder als liegendes Totholz zurückbleiben, das wieder Lebensraum für unzählige Kleinstlebewesen und Pilze darstellt.
In der bereits jetzt als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesenen ehemaligen Sandgrube bei Bettelhecken werden ebenfalls Büsche entfernt. Die so genannte Schillingsgrube gehört inzwischen dem BUND. In den vergangenen Jahren haben sich vor allem Weiden ausgebreitet. Sie beschatten die Wasserfläche. Das schadet der Qualität des Lebensraumes für Libellen und Amphibien.
Ein Teil der Weidengehölze wird daher mitsamt der Wurzelstöcke aus dem Tümpel gezogen oder ausgebaggert werden. Die entfernten Gehölze müssen nicht abtransportiert sondern können auf der Fläche des BUND abgelegt werden.
Robinie, Erlen und Weiden bilden die Ufergehölze an einem Tümpel bei Liebau. Auch hier sollen sie mit den Wurzelstöcken entfernt werden. Es geht darum, den Lebensraum für verschiedene Libellen und Amphibienarten wieder herzustellen. Außerdem wurde dort der streng geschützte Fieberklee nachgewiesen, dem bei der Wiederherstellung besonders Augenmerk gilt. Alle Maßnahmen wurden von den Mitgliedern des Zweckverbandes einstimmig befürwortet und können jetzt umgesetzt werden.