Unterstützung hat das Direktorium des Landestheaters bei seinem Protest gegen den Eilantrag zum Verzicht auf die Interimsspielstätte auch aus der Ferne erha...
Unterstützung hat das Direktorium des Landestheaters bei seinem Protest gegen den Eilantrag zum Verzicht auf die Interimsspielstätte auch aus der Ferne erhalten. Coburgs ehemaliger Intendant Bodo Busse kommentierte via Facebook die jüngste Entwicklung.
"Ohne Interim kein Theater!" warnt Busse und nennt den Text des Eilantrag schlichtweg einen "Schlag ins Gesicht derer, die sich jahrelang für ein zukunftsweisendes Landestheater politisch und künstlerisch eingesetzt haben". Entsetzt fragt Busse, der maßgeblich beteiligt war an den Gesprächen, die schließlich zum Beschluss für den Bau einer Interimsspielstätte geführt hatten: "Wohin bewegt sich der Diskurs um das LTC!!!" Und Busse fügt hinzu: "Ärgerlich und empörend finde ich, dass man den Theaterbetrieb nun runterfahren soll, dass man an den Wirklichkeiten eines Theaterbetriebs vorbeidenkt."
Coburgs Ruf als Theaterstadt
"Die Stadt Coburg hat sich in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf als Theaterstadt erarbeitet", gibt Bernhard F. Loges als designierter Intendant zu bedenken: "Das Publikum gilt quer durch alle Altersstufen als begeisterungsfähig, neugierig und treu. Und dieses treue Publikum hat es verdient, auch in den Jahren der Generalsanierung an einer attraktiven Spielstätte einen attraktiven Spielbetrieb zu erleben."
Sollte tatsächlich eine Entscheidung gegen eine Interimsspielstätte gefällt werden, weist Loges auf gravierende Folgen in künstlerischer Hinsicht hin. Nicht zuletzt aufgrund des guten Rufes der Stadt Coburg sei es ihm gelungen, "Regieteams für die Stadt zu begeistern, die sonst an größeren Häusern für eine andere Gage und ein anderes Budget tätig sind. Sie sind bereit, hier für eine Bruchteil dieser Gage zu arbeiten." Um diese Künstler in der Stadt halten zu können und auch auf mehrere Jahre an Coburg binden zu können, "ist es erforderlich, dass eine funktionsfähige Spielstätte zur Verfügung steht."
Auch Dirk Olaf Hanke, ehemaliger Dramaturg des Landestheaters, meldet sich mit einem Kommentar auf Facebook zuWort: "Unfassbar! Haben die besagten Herren in den vergangenen Jahren überhaupt nichts von der hervorragenden Jugendarbeit des Landestheaters mitbekommen? Die Argumentation klingt, als gäbe es keine jungen Zuschauer im LTC. Da kann ich den Stadtratsmitgliedern nur empfehlen: Hingehen und Augen auf!"
J.B.