Burghaiger lieben die Blasmusik

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Das Jugendorchester des Musikvereins Burghaig bei den Proben fürs Jubiläumskonzert. Zu den Kindern gehört auch Samuel Heinze (rechts) mit seiner Posaune. Foto: Katharina Müller-Sanke
Das Jugendorchester des Musikvereins Burghaig bei den Proben fürs Jubiläumskonzert. Zu den Kindern gehört auch Samuel Heinze (rechts) mit seiner Posaune. Foto: Katharina Müller-Sanke

Der Musikverein feiert heuer 100-jähriges Bestehen. Die Proben für das Auftaktkonzert am 16. März laufen.

Katharina Müller-Sanke Ob Michael Meisel vor 100 Jahren wohl geahnt hat, dass er Burghaig einmal nachhaltig prägen würde? Vermutlich nicht. Vermutlich wollte er einfach mit Gleichgesinnten Musik machen.

Michael Meisel hatte vor 100 Jahren die Idee und die Tatkraft, den Musikverein Burghaig zu gründen. Die Liebe zur Blasmusik, der Zusammenhalt im Ort und die Einbindung junger Leute sind seither die Säulen des Klubs. Seit der Gründung hat sich der Verein extrem gemausert. Sind auf den ersten Fotos noch die Mitglieder einer kleinen Kapelle zu sehen, ist das Orchester mit den Jahren deutlich gewachsen.

Ein großer Schub

Vor allem in den zurückliegenden 25 Jahren gab es einen großen Schub. Zur 75-Jahr-Feier gehörten dem Verein gerade einmal 16 Aktive an. Heute sind es 45. Nachwuchssorgen plagen die Burghaiger nicht. Das Orchester ist so jung wie nie. Das Durchschnittsalter beträgt gerade einmal 26 Jahre.

Für Dirigent Daniel Richter und Elke Höhn, die Leiterin des Jugendorchesters, ist klar, dass dieser Trend auch auf die Bläserklassen zurückzuführen ist. Hier unterrichtet der Musikverein aktuell 22 Kinder der örtlichen Grundschule an Instrumenten. Elke Höhn und die weiteren Übungsleiter bieten dabei eine professionelle Ausbildung und führen die Kinder so an die Musik heran.

Nach der Bläserklasse wechseln die Jungen und Mädchen ins Jugendorchester, um weitere Erfahrung am Instrument zu sammeln. Einer von ihnen ist Samuel Heinze. Der zehnjährige Posaunist freut sich schon darauf, eines Tages auch im Hauptorchester spielen zu können. Erst hat er Blockflöte gelernt, doch bald schon wurde klar, dass er sich an der Posaune besonders wohlfühlt. Er übt gerne und täglich, um besser zu werden. Und er hat hier auch längst Freunde gefunden. Perfekte Voraussetzungen für eine enge Verbindung zum Musikverein.

Dem aktuellen Hauptorchester gehören 13 Jugendliche an, die über die Bläserklasse und das Jugendorchester zur Musik gekommen sind. Sie geben dem Orchester neuen Schwung. "Man braucht sowohl erfahrene Musiker, die eine zuverlässige Basis bilden, als auch Nachwuchstalente, die eher auch daheim üben und Neues lernen wollen", so die Erfahrung von Daniel Richter. 

In seinem Orchester spielen Musikbegeisterte zwischen zwölf und 85 Jahren. Die generationenübergreifende Arbeit ist entscheidender Faktor in Burghaig. Und auch die Pflege enger Verbindungen innerhalb des Vereins und nach außen. Musik verbindet eben Menschen.

Seit 1957 besteht zum Beispiel eine sehr enge Freundschaft zur Trachtenkapelle Böbing. Der frühere Dirigent des Musikvereins, Josef Apostel, hatte in der Kapelle gespielt, bevor er nach Burghaig kam. Die Verbindung wird seither gepflegt und immer wieder neu mit Leben gefüllt.

Daniel Richter ist zufrieden mit der Entwicklung, die der Verein und sein Orchester genommen hat. "Wir haben musikalisch in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Sprung gemacht", erzählt er stolz. Neben böhmischer Musik und Schlagern spielt auch konzertante Musik eine große Rolle.

Großes Jubiläum im Mai

Und dieses Können wollen sie nun unter Beweis stellen. Am 16. März findet das offizielle Jubiläumskonzert in der Turnhalle Burghaig statt. Das Kreismusikfest folgt im Mai. Vom 24. bis 26. Mai wird es im Festzelt ein Konzert der Kombo "Viera Blech" geben, ein Wertungsspiel des Nordbayerischen Musikbundes, einen Stimmungsabend mit den "Pfaffenwinklern", einen Festumzug und vieles mehr. Die Burghaiger und ihre Gäste erwartet ein ereignisreiches Jubiläumsjahr.