Andreas Dorsch Die Diskussion über die Frage, ob, wo und wie die Stadt Höchstadt künftig Flächen für Wohnbebauung und Gewerbe ausweisen soll, hält an. Die Fortschreibung des Flächennutzungs- und Bebau...
Andreas Dorsch Die Diskussion über die Frage, ob, wo und wie die Stadt Höchstadt künftig Flächen für Wohnbebauung und Gewerbe ausweisen soll, hält an.
Die Fortschreibung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes sieht unter anderem die Erweiterung des Wohnbaugebietes Häckersteig um 24,5 Hektar in westliche Richtung vor. Neue Gewerbeflächen sollen nur noch am Greiendorfer Weg (B 470) am westlichen Stadtrand ausgewiesen werden.
Wie der FT in seiner Freitagausgabe berichtete, wollen Naturschützer Hans Krautblatter und Vorstandsmitglieder von fünf Vereinen die Erweiterung Häckersteig so nicht hinnehmen. Sie möchten in dem Bereich die Natur erhalten und statt 24,5 nur 6,4 Hektar bebauen.
Alternative wären Absagen
"Dann muss ich den Bewerbern sagen, in Höchstadt könnt ihr nicht bauen", erklärt dazu Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Auf seiner Liste stehen über 400 Bewerber, die in Höchstadt einen Bauplatz möchten. Er plädiert dafür, den noch im alten Stadtrat mit der CSU bereits getroffenen Kompromiss von 24,5 Hektar umzusetzen. Ursprünglich hatte die Stadt 35 Hektar neues Bauland am Häckersteig geplant.
Sollten nur die von Krautblatter geforderten 6,4 Hektar ausgewiesen werden, macht Brehm folgende Rechnung auf: Für Spielplätze und Straßen müsse man etwa zwei Hektar abziehen, 40 Prozent der Fläche dürften die Grundstückseigentümer ohnehin behalten. Blieben noch rund zwei Hektar, auf der die Stadt etwa 40 Grundstücke mit je 500 Quadratmeter zu sozialverträglichen Konditionen verkaufen könnte. Und davon müsse laut neuem EU-Recht ein Teil auch an Auswärtige gehen.
Fußabdruck vergleichen
Brehm entgegnet Krautblatter, dass der größte Teil der Höchstadter Stadtfläche nicht angegriffen werde. Auch sollte man den ökologischen Fußabdruck eines Wohngrundstücks mit Photovoltaik, Passivhaus und Bepflanzung einer intensiv genutzten Ackerfläche gegenüberstellen. Er sei mit der klaren Aussage gewählt worden, Wohnraum schaffen zu wollen. Egoistisch finde er es, wenn jetzt von einzelnen versucht werde, das zu verhindern.
"Sehr merkwürdig" finde er auch, wenn eine Reihe von Vereinen genannt werde, die Krautblatters Vorgehen angeblich unterstützen. Brehm habe inzwischen mitbekommen, dass die Unterzeichner von Krautblatters Kompendium dazu nicht ihre Mitglieder befragt haben.
Regierung urteilen lassen
"Es gebe auch andere Experten", sagt der Bürgermeister und meint die, die den Landschaftsplan gemacht haben. Für Brehm sollte auch der Mensch in der Planung eine Wertigkeit haben. Und dieser Plan sollte jetzt in die erste Genehmigungsrunde geschickt werden. Dann könne man mit dem umgehen, was Landratsamt und Regierung dazu sagen.