Forstwirtschaft Die Eiche erweist sich als wertstabile Baumart für unsere Region. Doch der teuerste Stamm der diesjährigen Submission ist ausnahmsweise ein Bergahorn.
Wenn die Chefs der Waldbauernvereinigung Coburger Land um einen Stamm auf dem Holzsubmissionsplatz bei Oberwohlsbach stehen und der auch noch schön sauber vom Schnee befreit ist, dann muss es ein besonderer Stamm sein. Es ist die Braut.Der Stamm also, der bei der Submission den besten Preis erzielt hat. "Nur ein einziger Bieter hat erkannt, wie interessant der Stamm ist", sagt Manfred Herter, Geschäftsführer der Waldbauernvereinigung. Es war der Käufer der Fritz Kohl GmbH aus Karlstadt. Mit einem Gebot über 4209,92 Euro (3289 Euro je Festmeter) machte er den Bergahornstamm, der vom Forstamt Sonneberg aufgelegt wurde, zur Braut der Submission.
Es ist der Lauf der Maserung in dem Stamm, der ihn so interessant macht. "Es lässt sich gar nicht so genau sagen, wie die Furniere aussehen werden, wenn der Stamm gemessert ist, aber es wird auf jeden Fall ungewöhnlich sein", sagt Manfred Herter. Damit könnte der Bergahorn demnächst in einem Nobelauto, im Interieur einer Luxusjacht oder an einer kostspieligen Möblierung zur Geltung kommen.
Auch aus dem Eisfelder Stadtwald kam ein besonderer Stamm. Eine mächtige Linde. Es war die einzige Linde, die es auf die Submission schaffte. Mit 205 Euro preislich nicht annähernd so teuer wie die Braut, könnte sie dennoch eine bemerkenswerte Zukunft haben. Lindenholz wird gern von Holzbildhauern verwendet. Womöglich entsteht aus dem Stamm also ein Kunstwerk.
Positiver Trend
"Steigende Preise bei mehreren Baumarten spiegeln den aktuellen Markttrend wieder", sagte Wolfgang Schultheiß, Vorsitzender der WBV. Auch bei geringerer Angebotsmenge werden offensichtlich bei zahlreichen Baumarten deutlich höhere Durchschnittspreise erzielt als noch vor Monaten.
Mit 394,62 pro Festmeter (fm) wurden bei der diesjährigen Coburger Wertholzsubmission rund 64 fm weniger als im Vorjahr angeboten. Von der Gesamtmenge war die Eiche mit rund 144 Festmetern am meisten vertreten. "Sie ist für unsere Region so etwas wie eine Leitbaumart geworden", sagt Wolfgang Schultheiß. Sie wachse zwar langsam und brauche viel Pflege. Dafür liege sie aber sehr stabil im Preis.