Bitte auf den Knien

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Robert Eger von den Ehrenbürgschützen bei der Patenbitte (Foto oben). Die Vorsitzende der St. Anna-Schützen Weilersbach, Sigrid Amon, mit den Kirchehrenbacher Bittstellern, Vorsitzendem Werner Prell und seinem Stellvertreter Robert Eger Fotos: Heidi Amon
Robert Eger von den Ehrenbürgschützen bei der Patenbitte (Foto oben). Die Vorsitzende der St. Anna-Schützen Weilersbach, Sigrid Amon, mit den Kirchehrenbacher Bittstellern, Vorsitzendem Werner Prell und seinem Stellvertreter Robert Eger Fotos: Heidi Amon
 

Brauchtum  Die Kirchehrenbacher Ehrenbürgschützen suchten auf traditionelle Art bei den Weilersbacher Anna-Schützen um deren Patenschaft beim Jubiläum nach.

von unserer Mitarbeiterin Heidi Amon

Weilersbach — "Wir Ehrnbürgschützen ham uns den Schneid genommen, und sind über den Jordan gekommen. Wir haben ein großen Schmerz und der liegt uns am Herz. Wir ham nächst' Jahr zur Sommerzeit eine sehr große Festlichkeit", begann Robert Eger, Vizevorsitzender der Ehrenbürgschützen Kirchehrenbach seine Patenbitte. Kniend auf dem Scheit, trug er sie vor.
Zum Glück dauerte das Scheitknien nicht allzu lang, denn das ist alles andere als angenehm. Vorsitzende Sigrid Amon beendete es mit: "Nicht länger sollt ihr hier auf dem Holzscheit knien, die neue Verbundenheit soll wachsen und blühen. Die Ehrabocher werden die Weilersbacher als Paten bekommen. Wir geben es kund, ihr habt es vernommen."
Mit einem Prosit auf die Partnerschaft stieß Sigrid Amon mit den Bittstellern - dem Vorsitzenden der Ehrenbürgschützen, Werner Prell, und seinem Stellvertreter Robert Eger - darauf an. Zur Jahreshauptversammlung der St. Anna-Schützen Weilersbach war eine Abordnung der Kirchehrenbacher Schützen mit dem dem Vorsitzenden über die Wiesent, den sogenannten Jordan gekommen. Der Grund: Die Ehrenbürgschützen Kirchehrenbach feiern nächstes Jahr ihr 40. Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe sowie das zehnjährige Bestehen der Böllergruppe.


Nach alter Tradition

Die Kirchehrenbacher wollten keinen gewöhnlichen Akt aus der Paten-Bitte machen. Es sollte eine Paten-Bitte nach alter Tradition werden. Wie die Vorsitzende der St.-Anna-Schützen, Sigrid Amon, weiß, war diese Art, um eine Patenschaft bei einem befreundeten Verein zu bitten, früher der normale und übliche Weg. Diesen Brauch wollte man wieder aufleben lassen. Für die beiden Schützenvereine, die seit vielen Jahren eine enge Freundschaft verbindet, war der 8. November 2015 jedenfalls ein historischer Tag, der bestimmt in die Vereinsgeschichte beider Vereine eingehen wird. Doch neben der Paten-Bitte standen auch die Vorstandsberichte auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Viel Positives war ihnen zu entnehmen. So waren die Sportschützen allesamt erfolgreich. Die Luftpistolen-Mannschaft stieg auf, und alle anderen Mannschaften haben sich in ihren Rundenwettkämpfen bewährt.
Erfreulich fiel auch der Kassenbericht von Renate Amon aus: "Die Schützengilde steht auf finanziell gesunden Beinen." Dem konnte Zweiter Bürgermeister Marco Friepes nur Anerkennung zollen und der Schützenfamilie für ihr Engagement im Dorf danken. "Ihr seid in Weilersbacher ein fester Bestandteil im kulturellen, gemeindlichen wie kirchlichen Bereich" betonte Friepes. Ein Lob von ihm ging auch an die Böllergruppe, weil sie es immer beeindruckend krachen lassen bei den verschiedensten Anlässen.