Bilder von Landschaften und Menschen

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Bäume und Steine und das von der Natur Zurückgeholte haben Walter Herzog von jeher fasziniert. Sie stehen deshalb auch im Mittelpunkt seiner Radierungen, di...

Bäume und Steine und das von der Natur Zurückgeholte haben Walter Herzog von jeher fasziniert. Sie stehen deshalb auch im Mittelpunkt seiner Radierungen, die gerade in der Werkstatt Frey zu sehen sind. "Sie sind nicht auf Wirkung gemacht. Stattdessen fällt die Feinheit der Werke auf", sagte eine Besucherin über Herzogs Bilder.
Sie war begeistert von Herzogs Arbeiten, auf denen sie und ihre Schwester oft ein Zusammenspiel von Natur und Mensch erkennen. Von der Kasberger Linde zum Beispiel hat Herzog drei Radierungen ausgestellt. Die Stützen des alten Baums sind vom Menschen eingefügt worden, ebenso das Eisengitter an einer Linde in der Fränkischen Schweiz. "Bäume, alte und zerfallene, haben einen großen Reiz für Walter Herzog", sagt Heinz Meier. Er und seine Partnerin Katrin Roettele führen die "Galerie mit der blauen Tür" in Nürnberg. Seit 40 Jahren ist Walter Herzog in der Galerie vertreten.


Appell zum Hinschauen

Walter Herzog wurde 1936 in Dresden geboren. Er studierte zunächst Architektur und arbeitete auch in diesem Beruf. Seit 35 Jahren ist er künstlerisch tätig. Mit seinen Radierungen hat er sich bekannt und beliebt gemacht. Vor allem gilt dies für die neuen Bundesländer.
Sigrid Frey, die Witwe des Künstlers Harro Frey, hat schon zu DDR-Zeiten Kontakt mit der dort ansässigen Staatskünstlerkammer aufgenommen. Walter Herzog erhielt seinerzeit die Erlaubnis, zwei Wochen nach Westdeutschland zu fahren. Mit der Wende hatte sich dies dann erübrigt.
Die Werke, die nun in Pettensiedel ausgestellt sind, hatte Herzog bei seinem Besuch in der Fränkischen Schweiz im Jahr 1990 skizziert. Die Zeichnungen hat Herzog auf einer Zinkplatte als Radierung gearbeitet. Er arbeitete dabei mit Säure und Abdeckblatt. Manche Radierungen wurden auch aquarelliert. Die beiden Schwestern betrachten in Pettensiedel die Zeichnungen Herzogs intensiv und still. Eine Stille, die sich in der Stille der Bilder widerspiegelt.
"Er fordert auf, wieder besser hinzuschauen, was einem täglich entgeht", fasst die Besucherin ihre Empfindungen in Worte. Herzog zeigt in seinen Radierungen das Feine der Natur, deren Einfachheit, aber auch ihre unbeschreibliche Schönheit.
Neben Impressionen aus der Fränkischen Schweiz und von der Ostsee haben Herzog auch die Landschaften Italiens inspiriert. Bis zum 22. Oktober sind die Werke ausgestellt.
Geöffnet ist die Werkstatt dienstags bis donnerstags von 10 Uhr bis 18 Uhr, samstags von 11 Uhr bis 17 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 13 Uhr. Freitags ist geschlossen.