Leben Der Weismainer Unternehmer Alois Dechant hat seine Autobiografie geschrieben.
Was treibt einen gerade 80 Jahre alten, aber immer noch jung gebliebenen Mann an, eine Autobiografie mit dem Titel "Wahlfach Bauen" zu schreiben? Nun, Alois Dechant ist nicht irgendein Mann, sondern ein erfolgreicher Bauunternehmer und Architekt, der in seiner oberfränkischen Heimat und darüber hinaus Geschichte geschrieben hat. Und: Er steht immer noch mitten im Leben und sein Rat und seine Hände sind nach wie vor gefragt. Was aber genauso wichtig ist, Alois Dechant hat sich seine bodenständige, stets hilfsbereite und sympathische Art bis zum heutigen Tag erhalten.
Das Bauen war für ihn in seinem Leben gewissermaßen der "rote Faden". Alois Dechant stellt an den Beginn seiner Autobiografie ein Zitat aus Friedrich Schillers Trilogie "Wallenstein": "Leben und leben lassen!" Die Richtschnur seines Lebens könnte man aber noch ein wenig ergänzen: "So leben, wie es einem gefällt, aber auch tolerant sein und anderen ihre Lebensweise zugestehen!"
Und was Alois Dechant auch wichtig war und immer noch ist: "Architekten haben eine ganz besondere Verantwortung für den ländlichen Raum. Meine Heimat war und ist mir wichtig."
Dechant räumt ein, dass er in seinem langen Unternehmerleben viele Instrumente zu spielen lernte: "Den Bogen im richtigen Winkel zu halten, die Saiten zu zupfen, leise Untertöne wahrzunehmen, die Trommel zu schlagen und auf die Pauke zu hauen. Mit der Zeit verstand ich die feine Kunst, jedem Teamplayer den richtigen Klangkörper in die Hand zu geben und den Menschen dann weitestgehend in Ruhe zu lassen. Überraschend gute, kreative Ideen und bemerkenswerte Arbeitsergebnisse belohnten mein Vertrauen."
Mit einem Zitat von Andrew Carnegie, einem US-amerikanischen Industriellen und Stahlmagnaten, leitet Alois Dechant seine Biografie ein: "Je älter ich werde, umso weniger achte ich darauf, was die Menschen sagen - ich achte darauf, was sie tun." Und Alois Dechant gesteht heute: "Es geht mir genauso!"
Ein Buch über sein Leben zu schreiben, hielt Alois Dechant anfangs nicht unbedingt für möglich, aber die Aufgabe, mit der er aus dem Familienkreis immer wieder angesprochen wurde, reizte ihn fortan. Heute kann er sich entspannt zurücklehnen und feststellen: "Diese Autobiografie zu schreiben, war eine berührende Erfahrung für mich. Ich weiß, mein Leben wird bewahrt. Es wird nicht der Zeit oder dem Zufall überlassen, welche Erinnerungen bestehen bleiben und welche verloren gehen." Es machte ihm seit langem einfach Spaß, Ereignisse aus der Vergangenheit und Erlebnisse der Gegenwart in Bleistiftnotizen festzuhalten: "Ich schrieb die karierten Seiten eines Buches mit rotem Leineneinband dicht gedrängt. Was mir gerade einfiel, brachte ich zu Papier." Kleine Zeitfenster, die ihm der hektische Alltag offenhielt, nutzte Alois Dechant, Geschichten und Begebenheiten an seinem Stehpult im Weismainer Büro auf Band zu diktieren, und so sammelte sich eine Fülle von Einzelaufzeichnungen an.