Baulücken: Nicht gewünscht - aber wie vermeiden?

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Mit neuen Baugebieten ist es so eine Sache. Auf der einen Seite werden, das erklärte Breitengüßbachs Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder mehrfach, dringend ne...

Mit neuen Baugebieten ist es so eine Sache. Auf der einen Seite werden, das erklärte Breitengüßbachs Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder mehrfach, dringend neue Bauplätze gebraucht - immer wieder gebe es Anfragen von Bauwilligen. Auf der anderen Seite aber sind Baugebiete erschlossen, und viele Grundstücke nach wie vor unbebaut. Dennoch wird es bald ein neues Baugebiet in Breitengüßbach geben.
"Die Grundstückseigentümer haben in einer Versammlung ihr grundsätzliches Einverständnis erklärt", hieß es in der Beschlussvorlage der jüngsten Gemeinderatssitzung. Nachdem verfügbare Bauplätze in Breitengüßbach knapp seien, aber immer wieder Anfragen im Rathaus eingingen, brauche die Gemeinde neue Möglichkeiten. Die sind in Breitengüßbach rar gesät. Aufgrund des Wegfalls des Schutzbereiches des ehemaligen Munitionsdepots wird es nun aber möglich, den zweiten Abschnitt des Bebauungsplanes "Am Schützenhaus" zu erschließen.
Georg Neuberger von der Gewobau Bamberg, der für die Projektsteuerung verantwortlich sein wird, erläuterte den Gemeinderäten die Vorgehensweise. Der Gemeinde entstünden dabei keine wirtschaftlichen Belastungen, die Grundstückseigentümer müssten selbst für die Kosten in Sachen Aufplanung und Erschließung aufkommen. Außerdem, so sieht es der Vertragsentwurf vor, müssten sie 20 Prozent ihrer Fläche an die Gemeinde abtreten, da diese für Straßen und öffentliche Bereiche benötigt würden. Bleibe hier im Rahmen der Planung etwas übrig, profitiere die Gemeinde, so Neuberger.
Er informierte außerdem über die weiteren Schritte in den kommenden anderthalb Jahren: Der Beschluss des Gemeinderats werde den Eigentümern vorgestellt, alle müssen zustimmen und dann erfolgen der notarielle Vertrag sowie die weiteren Beschlüsse zur Aufstellung eines Bebauungsplans. Parallel werde die Gemeinde dann verhandeln, welche Grundstücksgrößen gewünscht seien. Ziel: Möglichst alle Flächen sollen auch bebaut werden.
Und dieser Punkt sorgte lange für Diskussionen. Geschäftsstellenleiter Stefan Neubauer stellte klar, dass ein Bauzwang nicht durchzusetzen sei. Gemeinderat Rainer Klehr (UBB) plädierte für eine Bebauung innerhalb von fünf Jahren - man solle darüber nachdenken, ansonsten ein Vorverkaufsrecht für die Gemeinde in die Verträge zu schreiben.
Klar wurde schnell: Neue Bauplätze sind gewünscht, im Gremium herrschte dennoch viel Skepsis. Hintergrund sind hier die Erfahrungen aus den zurückliegenden Jahren beim Bebauungsplan "Am Schützenhaus I" - nach wie vor sind dort viele Grundstücke unbebaut, die Eigentümer aber nicht bau- oder verkaufswillig.
Bürgermeister Reinfelder verwies auf Gespräche mit den nun betroffenen Grundstückseigentümern. Sie sollten von Anfang an "mitgenommen" werden, die Gemeinde wolle daher die Fehler von damals nicht wiederholen. Insofern sei die Chance groß, dass viele der neuen Bauplätze auch wirklich bebaut würden. Mit 14 zu zwei Stimmen fällten die Räte abschließend den "Grundsatzbeschluss für die Beplanung und Erschließung des Neubaugebietes "Am Schützenhaus II".