Austausch  Der Bauernverband diskutiert mit den Direktkandidaten der Bundestagswahl.
                           
          
           
   
           
       
 Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die heutigen  Landwirte  hängen am Tropf der Politik. Ohne die  Fördermittel  und Zuschüsse der  Europäischen Union , der Bundesrepublik und des Freistaates Bayern können  Bauern  nicht mehr leben. Ein Teil von ihnen fordert deshalb einen Ausstieg, sie wollen nicht länger Almosenempfänger sein, sondern vom Verkauf ihrer Produkte leben können. Da dies bisher nicht der Fall ist, entwickeln sich immer wieder spannende Diskussionen mit Politikern – wie jetzt in der Gastwirtschaft Kraus in  Hirschaid . Eingeladen hatten die Kreisverbände Bamberg und Forchheim des  Bayerischen Bauernverbands  (BBV). Da im September Bundestagswahlen sind, war dies auch ein Prüfstein für die Programme und Aussagen der Parteien und ihrer Kandidaten für Berlin.
Zu ihrer Information hatten BBV-Geschäftsführer Werner Nützel und  Berater  Joachim Grau den  Landwirten  fünfzehn Seiten mit Positionen und Forderungen des BBV und der Landfrauen zukommen lassen. Forchheims Kreisobmann und  Oberfrankens  BBV-Präsident Hermann Greif freute sich als Moderator, Vertreter von neun Parteien und zwanzig Mitglieder der Kreisverbände Bamberg und Forchheim im Schützenhaus der Gastwirtschaft begrüßen zu können.
Anneliese Göller, Landes- und Kreisbäuerin (Bamberg), kam sofort auf den Klimaschutz zu sprechen, der in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spiele. Im Positionspapier des Deutschen Land-Frauenverbands seien aber auch Frauenpolitik, Ehrenamt und Digitalisierung aufgeführt. „Die Landwirtschaft muss wieder in die Mitte der Gesellschaft“, forderte die Landesbäuerin. Die Forchheimer Kreisbäuerin Rosi Kraus klagte, dass seit dem letzten Volksbegehren noch vieles schlechter geworden sei für die  Bauern . 
 Resignation macht sich breit
 
 Kreisobmann Edgar Böhmer brachte Schwierigkeiten beim Anschluss oder der Erweiterung von Biogasanlagen ans Stromnetz zur Sprache. Zur allgemeinen Lage der  Landwirte  sagte er: „Wir  Bauern  sind  enttäuscht , investiert und jetzt angeblich vieles bis alles falsch gemacht zu haben. Das geht bis zur Resignation. Ich bin schon fast fertig mit der Politik.  Investitionsförderung  ist ein Köder, damit Dumme später billige Nahrungsmittel produzieren.“
Auch die Neudorfer  Schweinezüchter  Dagmar und Klaus Deinlein sowie die Ebracher Züchterin und stellvertretende Kreisbäuerin Marion Link wollen nicht mit ihren Tieren zurück in die alten Ställe, sie fordern Planungssicherheit und Erleichterung beim Bau oder Umbau der Ställe, wenn sie den Schweinen mehr Platz bieten wollen. Klaus Deinlein warnte: „Russland ist bereits Selbstversorger und wird bald Europa beliefern können. Wenn wir nicht mehr gewollt sind, soll man uns freikaufen wie bei den Atomkraftwerken.“