Nicht viel gießen und trotzdem ernten – wie das geht, zeigte eine Veranstaltung der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Bad Kissingen. Hans-Jürgen Pfülb...
Nicht viel gießen und trotzdem ernten – wie das geht, zeigte eine Veranstaltung der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Bad Kissingen. Hans-Jürgen Pfülb führte dabei seine Gemüsekulturen bei Fuchsstadt vor. Es war kaum glaubhaft, dass der Wirsingkopf, die Zwiebeln oder der Hokkaidokürbis so üppig wuchsen – obwohl der Biolandwirt von Naturland trotz der Trockenheit nicht gegossen hatte. Eines seiner wichtigen Prinzipien: Wenn er etwa seinen Wirsing auspflanzt, gießt er in jedes Pflanzloch recht viel Wasser. Die Wurzeln der Pflanze würden dann von Anfang an dahin wachsen, wo das Wasser ist: nach unten. So wurde auch deutlich, dass das häufige oberflächliche Gießen im Garten keine großen Effekte hat: Die Wurzeln bleiben an der Oberfläche und werden gar nicht gezwungen, in die Tiefe zu gehen.
Damit wurde die Frage nach einer Bewässerung in der Landwirtschaft gleich hochaktuell von den 30 Besuchern diskutiert: Da inzwischen auch im Donaueinzugsgebiet die Regenmengen sinken, wird Donauwasser im Main wohl in Zukunft nicht mehr in den bisherigen Mengen zur Verfügung stehen, heißt es in der Mitteilung des Bund Naturschutz. Dass der Klimawandel in der Region angekommen sei, zeige der exotische Stechapfel auf dem Acker , der wohl im Maissaatgut aus dem Süden Frankreichs enthalten war, und per Hand entfernt werden muss.
Klimaschutztag im September
Wer mehr über Ernährung und Landwirtschaft erfahren möchte, kann sich den Klimaschutztag am 16. September in Hammelburg vormerken. Hier wird es im katholischen Pfarrzentrum um 15 Uhr einen Impulsvortrag von Alexander Beck (BN-Vorstand und AÖL) geben zum Thema „Kulinarik des 21. Jahrhunderts – Die Klimarelevanz des Ernährungssystems “. Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit Landwirten, Gastronomie, Köchen, Politikern.
Schmackhaft wird es ab 17.30 Uhr mit einem Büfett mit heimischen Hülsenfrüchten und regionalen Produkten von Bohnenexpertin Cecilia Antoni. Hierfür ist eine Anmeldung notwendig. Um 19 Uhr beginnt ein Vortrag zum Haus der Zukunft mit Autor Simon Grieger: „Wie wir unser Zuhause klimafreundlich und intelligent zu einem besseren Ort zum Leben machen können“. red