Betreuung Für die frisch renovierte und demnächst wiedereröffnete Stadtpfarrkirche in Münnerstadt wird ab sofort ein neuer ehrenamtlicher Krippenwart gesucht.
Die Weihnachtskrippe in der Münnerstädter Stadtpfarrkirche kann aus kunsthistorischer Sicht natürlich nicht mit den großen Kunstwerken von Tilman Riemenschneider, Veit Stoß oder mit den historischen Buntglasfenstern mithalten. Doch auch sie ist in der Weihnachtszeit bis hinein in die Kar- und Ostertage eine echte Bereicherung für das Gotteshaus.
Zwei Jahre war die Krippenlandschaft durch die lange Schließung der Kirche nicht zu sehen. In diesem Jahr soll es wieder soweit sein. Denn die Kirche wird nach langer Renovierungsphase am 23. November feierlich wiedereröffnet, heißt es in einer Pressemitteilung der katholischen Kirchenstiftung Münnerstadt.
Gesundheitliche Gründe
Doch es gibt ein Problem. Der langjährige Krippenwart Christian Schmitt kann die Anlage aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr aufbauen und betreuen. Deshalb sucht die Kirchenverwaltung nun dringend einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin mit Spaß am Modell- bzw. Krippenbau, der oder die wieder mit Kreativität diese außergewöhnliche Krippe in der Stadtpfarrkirche über die Weihnachtszeit und eventuell sogar bis Ostern zum Leben erweckt. „Die Münnerstädter Krippe ist in ihrer Größe etwas ganz Besonderes“, erklärt Pfarrer P. Markus Reis. Ungewöhnlich ist zudem, dass mit den geschnitzten Figuren nicht nur die Weihnachtsgeschichte dargestellt werden kann. Die Krippe kann bis Ostern immer wieder umgebaut werden, mit den Heiligen Drei Königen im Januar, Anfang Februar für Lichtmess, mit der Passion in den Kartagen und der Auferstehung an Ostern.
Im Laufe der letzten 40 Jahre haben zuerst Toni Hiller und danach Christian Schmitt immer neue Gestaltungselemente integriert. Rund 100 Figuren und Zubehör stehen gut beschriftet und sortiert zur Verfügung, um die sehenswerte Krippenlandschaft gestalten zu können.
Tradition erhalten
Für Pater Markus ist das Aufstellen der Anlage eine Tradition, die er gerne erhalten möchte. Deshalb hofft er, dass sich jemand findet, der wie bislang Christian Schmitt mit viel Freude den Aufbau tätigt. Gerne könne auch eine Gruppe diese Aufgabe übernehmen, sagt P. Markus. Damit die Tradition weitergeht, müsse auch nicht gleich der gesamte Krippenzyklus bis zum Osterfest dargestellt werden. Für den Neuanfang wäre es ihm ein Anliegen, dass heuer zumindest in der Weihnachtszeit eine Krippe im Gotteshaus zu besichtigen ist. Denn die Darstellung der heiligen Familie sei für viele Menschen in dieser Zeit von emotionaler Bedeutung. „Es ist ein schöner Brauch“, so P. Markus.
Interessante Geschichte
Die Krippe in der Stadtpfarrkirche hat eine interessante Geschichte. Die geschnitzten Figuren stammen aus dem Grödnertal in Südtirol. Geschnitzt wurden die Figuren von Josef Obletter aus St. Ulrich vermutlich um 1910.
Der frühere Stadtpfarrer P. Gabriel Schlachter soll sie in den 1930er Jahren von einem Urlaub aus dem oberbayerischen Oberammergau nach Münnerstadt mitgebracht haben.