Zu den acht ausgewählten unterfränkischen Modellkommunen im Modellprojekt „Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum“, gehört auch Münnerstadt. Das Projekt wird seit Anfang 2025 von einem interdisziplinären Team des Blindeninstituts Würzburg umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Judith Gerlach sowie durch die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp.
Seh- und Hörbeeinträchtigungen sind bei älteren Menschen weit verbreitet, werden aber häufig unterschätzt. Sie erhöhen das Risiko für Stürze, soziale Isolation oder Demenz und führen oft zu einer höheren Pflegebedürftigkeit. Besonders im außerstationären Bereich feh-len bislang konkrete Unterstützungsangebote und Präventionsmaßnahmen für Seniorinnen und Senioren. Das möchte das Modellprojekt nun ändern.
Ziel des auf drei Jahre angelegten Modellprojekts ist es, die Versorgung bei Seh- und Hörbeeinträchtigungen im Alter in den Kommunen zu verbessern, um eine sich aus der Sinnesbeeinträchtigung ergebende Pflegebedürftigkeit zu verzögern oder sogar gänzlich abzuwenden.
Dieses Vorhaben soll laut Pressemitteilung unteranderem durch Sensibilisierung, Beratung, Fortbildungen und durch die Schaffung eines lokalen und übergreifenden Netzwerks umgesetzt werden.
Bedarfsorientierte Angebote
Im Rahmen des Projekts werden in enger Abstimmung mit dem Blindeninstitut Würzburg und unter Beteiligung der lokalen Akteure bedarfsorientierte Angebote entwickelt. Beispielsweise könnten in der Kommune Informationsveranstaltungen zu Seh- und Hörbeeinträchtigungen, Ortsbegehungen zur seh- und hörgerechten Barrierefreiheit oder ein Sinnesparcours zur Selbsterfahrung angeboten werden.
Die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt fließen am Ende der Projektlaufzeit in einen praxis-orientierten Leitfaden ein, mit dem sich das Konzept auch in anderen Regionen Bayerns umsetzen lässt.