Auszeichnung mit Pflichten

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Verleihung der Urkunde (von links): Johannes Hertrich, Anja Golle, Lukas Herrmannsdörfer, Thomas Schlücke, Julia Sterzer, Helmut Vorndran, Ulrike Reichert, Anton Staudigl, Anne Werner und Sabine Gernstner. Foto: Daniela Pondelicek
Verleihung der Urkunde (von links): Johannes Hertrich, Anja Golle, Lukas Herrmannsdörfer, Thomas Schlücke, Julia Sterzer, Helmut Vorndran, Ulrike Reichert, Anton Staudigl, Anne Werner und Sabine Gernstner.  Foto: Daniela Pondelicek

Die Regiomontanus-Schule in Coburg hält zusammen gegen Diskriminierung und Rassismus. Am Donnerstag wurde ihr im Rahmen des alljährlichen Schulhoffestes der...

Die Regiomontanus-Schule in Coburg hält zusammen gegen Diskriminierung und Rassismus. Am Donnerstag wurde ihr im Rahmen des alljährlichen Schulhoffestes der Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" verliehen.
Damit ist die Regiomontanus-Schule die 59. Schule in Oberfranken, die diesen Titel tragen darf. "Die Verleihung ist allerdings nicht nur eine Auszeichnung, sondern soll vielmehr ein Startschuss sein", erklärte Sabine Gerstner. Sie ist Projektmitarbeiterin des Bezirksjugendrings Oberfranken, der seit 2014 das Schulnetzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" (kurz SoR-SmC) in Oberfranken koordiniert. Um den Titel zu behalten, seien die Schüler auch Verpflichtungen eingegangen. "Sie haben sich bereit erklärt, sich für Aktionen gegen Diskriminierung einzusetzen", sagte Sabine Gerstner. Dazu gehöre auch, dass die Regiomontanus-Schule mindestens einmal im Jahr selbst ein Projekt auf die Beine stelle. "Außerdem verspricht jeder Schüler, sich aktiv gegen diskriminierende Handlungen zu wenden, wenn er sie im alltäglichen Leben sehen würde", sagte sie. Das sei zwar nicht immer leicht, doch die Schüler seien dabei nicht auf sich allein gestellt. "Bei Aktionen steht euch der Jugendring mit Rat und Tat zur Seite", sagte sie. Eine wichtige Unterstützung sei für jede Schule ohne Rassismus allerdings auch der jeweilige Pate.
Die Regiomontanus-Schule hat in Helmut Vorndran ihren Paten gefunden. Der Autor und Kabarettist hat am Donnerstag einige Ratschläge für die Schüler mitgebracht. Für ihn stamme das beste Zitat zum Thema Rassismus aus "Asterix und die Trabantenstadt": "Ich habe nichts gegen Fremde, aber diese Fremden sind nicht von hier." "Die Schüler sollen sich klar von denen distanzieren, die wirklich so denken", sagte er.
Der Schülersprecher der Berufsoberschule, Thomas Schlücke, erinnerte er daran, dass Coburg die erste nationalsozialistische Stadt gewesen sei. "Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass wir heute zusammenhalten und uns gegen Diskriminierung einsetzen", sagt er. Für die Zukunft hoffe er, dass Begrifflichkeiten wie schwarz, weiß, schwul oder lesbisch keine Rolle mehr spielen. dp