Bernhard Panzer Vielleicht hatten sie bei der ersten BeratunJg ihr Pulver schon verschossen. Vielleicht sind die Stadträte zwischenzeitlich aber in sich gegangen. Jedenfalls benötigte der Stadtrat in ...
Bernhard Panzer Vielleicht hatten sie bei der ersten BeratunJg ihr Pulver schon verschossen. Vielleicht sind die Stadträte zwischenzeitlich aber in sich gegangen. Jedenfalls benötigte der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwochabend für eine Abstimmung zur Aurachtalbahn noch nicht einmal eine halbe Stunde. Beide Teilbeschlüsse fielen zudem einstimmig.
Der hitzigen Debatte im Planungsausschuss in der Woche zuvor folgte nun eine durchaus sachlich geprägte Diskussion. Zwischen den beiden Sitzungen lagen auch noch Besprechungen der Fraktionen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Nichtöffentlich gab's auch im Stadtrat einen weiteren Beschluss: Ebenfalls ohne Gegenstimmen wurde das Büro BPV Consult aus Koblenz damit beauftragt, die Verwaltung bei der Vorbereitung der Ausschreibung zur Machbarkeitsstudie zu begleiten. Um nicht mehr und nicht weniger ging es nämlich jetzt in einem frühen Schritt auf dem Weg einer vielleicht tatsächlich möglichen Reaktivierung der Bahntrasse.
Im Ausschuss war noch hitzig debattiert wurden, es folgten Leserbriefe und eine Pressemitteilung und der Bürgermeister sah sich gezwungen, darauf zu antworten. Jetzt in der Stadtratssitzung beteuerte German Hacker: "Wir nehmen alle Anregungen auf." Es werde nun vom beauftragten Büro gemeinsam mit der Stadtverwaltung alles gesammelt, bevor dann die erste Beratung im Planungsausschuss erfolgt. Der Stadtrat respektive sein Ausschuss seien die Entscheider, das Büro könne nichts vorweg nehmen.
"Prüfen kann man alles", sagte Hacker. Allerdings sollte man auch darauf achten, was Sinn macht. Ob es als Lösung die eierlegende Wollmilchsau geben könne, wäre schon sehr fraglich.
Zuvor hatte Walter Drebinger für die CSU-Fraktion Zustimmung signalisiert, wenn denn ihre Forderungen in die Prüfung mit einfließen. Die Trasse sollte ihrer Meinung nach bis zum Erlanger Bahnhof geprüft werden, und das zusammen mit der Stadtumlandbahn, aber eben auch ohne sie. Man sollte die Aurachtalbahn auch separat anschauen, als alleinige Lösung.
Holger Auernheimer (SPD) wünschte sich, dass alle Stadträte so ehrlich sind, dass sie die Expertenaussagen auch respektieren. Als Beispiel nannte er, dass eine Prüfung bis Erlangen Hauptbahnhof wegen der Kosten keinen Sinn machen könnte. Außerdem müsse festgelegt werden, wo ein Bahnhof in Herzogenaurach sein soll - an der Schütt oder gar beim Atlantis?
Fraktionskollegin Renate Schroff äußerte grundsätzliche Zweifel an einer Machbarkeit der Reaktivierung der Bahn und kündigte an, die Studie abzulehnen, wenn ein gewisser finanzieller Rahmen gesprengt wird. Peter Simon von den Grünen wünschte sich, dass nun alle mal drei Monate entspannt bleiben und auf Leserbriefe und Halbwahrheiten verzichten sollten.