Aufwärmübungen für Lektoren

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Es ist wichtig, die Mundpartie locker zu machen - Gähnen ist deshalb erlaubt, zeigte die Schauspielerin Rebecca Kirchmann. Foto: Adam
Es ist wichtig, die Mundpartie locker zu machen - Gähnen ist deshalb erlaubt, zeigte die Schauspielerin Rebecca Kirchmann. Foto: Adam

Beim sonntäglichen Gottesdienst ist es nicht allein damit getan, die Worte der Lesung laut und deutlich vorzutragen, von den Lektoren wird mehr erwartet. Kü...

Beim sonntäglichen Gottesdienst ist es nicht allein damit getan, die Worte der Lesung laut und deutlich vorzutragen, von den Lektoren wird mehr erwartet. Künstlerseelsorger Hans-Peter Weigel und Schauspielerin Rebecca Kirchmann gaben im Pfarrzentrum St. Hedwig ein Sprech-Seminar für das gesamte Dekanat.
Wie lange Barbara Heckel schon in der St.-Hedwigs-Gemeinde in Kulmbach Lektorin ist, kann sie eigentlich selbst nicht mehr sagen. "Aber 30 Jahre sind das auf jeden Fall", sagt Barbara Heckel. "Man bekommt durch so einen Kurs was Neues mit und ich wollte auch wissen, wie man von anderen beurteilt wird", erklärt Heckel. Deshalb war es für sie keine Frage, bei dem Kurs mitzumachen.
Ähnlich sieht das auch Wolfgang Bobek, 67 Jahre alt, von Beruf Lehrer. Auch er ist schon jahrzehntelang als Lektor in Stadtsteinach tätig und hat einen Weg für sich gefunden, laut und deutlich Texte vorzutragen. Meistens schaut er nur am Anfang einer Lesung auf, am Ende dann wieder - als Signal, dass die Lesung beendet ist.
Mit der Nürnberger Schauspielerin Rebecca Kirchmann und dem Künstlerseelsorger Hans-Peter Weigel aus Bamberg konnten für den Lektorenkurs hochkarätige Dozenten gewonnen werden. Sie stellten Lockerungsübungen vor und machten Textarbeit mit den Teilnehmern. Künstlerseelsorger Hans-Peter Weigel lieferte bei dem Seminar die theologische Einordnung, erklärte Texte, zeigte Landkarten. Und schon ging die Artikulation viel leichter. Denn natürlich geht es beim Vortrag der Lesung nicht nur darum, laut, verständlich und deutlich zu lesen, es geht auch um Artikulation und Satzmelodie, um den Transport des Inhaltes und um die Präsenz.
Generell kann jeder, der gefirmt ist und der mindestens 16 Jahre alt ist, Lektor in der katholischen Kirche werden. Die Aufgabe der Lektoren ist es, die Lesungen in den Heiligen Messen vorzutragen. Das Evangelium dagegen tragen Diakon oder Priester vor.
Birgit Heiß (62) aus Stadtsteinach übt das Amt der Lektorin seit zehn Jahren aus. "Besonders gerne mache ich die Lesungen in der Marienkapelle", sagt sie. "Wichtig ist, dass man die Texte nicht erst zehn Minuten vor der Messe bekommt, sondern dass man sich ein bisschen vorbereiten kann", findet Susanne Dremer (38). Dremer ist erst seit knapp einem Jahr Lektorin in Stadtsteinach. "Am Anfang hatte ich sogar richtig Angst vor den Worten, manchmal sind die Texte schon schwierig", erzählte Martina Penzel (41) aus Reichenbach. Die weiteste Anreise allerdings hatte Alfred Beck (51). Denn er kam aus Röthenbach an der Pegnitz zum Seminar nach Kulmbach.