Auf die Rolle des Gastwirts lässt sich Edmund Sauerbrey nicht reduzieren

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Hinter seinem Tresen fühlt sich das Coburger Original Edmund Sauerbrey am wohlsten. An seinem 80. Geburtstag gab es tatkräftige Unterstützung von Ehefrau Renate und Enkel Mirco. Foto: Martin Koch
Hinter seinem Tresen fühlt sich das Coburger Original Edmund Sauerbrey am wohlsten. An seinem 80. Geburtstag gab es tatkräftige Unterstützung von Ehefrau Renate und Enkel Mirco.  Foto: Martin Koch

Der bekannte und beliebte Gastwirt Edmund Sauerbrey ist ein Coburger Original. Am Mittwoch wurde er 80 Jahre alt. Und da gaben sich in seinem Lokal "Ed's Br...

Der bekannte und beliebte Gastwirt Edmund Sauerbrey ist ein Coburger Original. Am Mittwoch wurde er 80 Jahre alt. Und da gaben sich in seinem Lokal "Ed's Bräustüble" die Gratulanten die Klinke in die Hand.
"Ed" fühlt sich hinter seinem Tresen sichtlich wohl. Und seine Spezln Norbert Sauer, Ulrich Popp und Egon Theiß, Fußballer beim früheren Verein VFB Coburg, sind sich sicher: "Wenn er uns als Unterstützer hat, bleibt er mindestes noch zehn Jahre Wirt." Seine Ehefrau Renate - die beiden sind seit 52 Jahren verheiratet - guckt da im Hintergrund etwas skeptischer drein. Aber der Edmund zapft weiter unbekümmert und gut gelaunt sein beliebtes Hausbrauerbier. Er widerspricht den Freunden und Stammgästen nicht. Und die sagen mit Blick auf das urige Gasthaus und den in den Sommermonaten sehr beliebten Biergarten am Fuße des Judenbergs: "Der ,Ed‘ passt dazu, den bringt keiner aus der Ruhe!"
Edmund Sauerbrey lässt sich aber keineswegs auf die Rolle des populären Gastwirts reduzieren. "Ed's Bräustüble" geht auf die Initiative von Gattin Renate zurück, die sich damit 1984 einen Lebenstraum verwirklicht hat. Renate ist gelernte Hotelfachfrau. Sie hatte unter anderem am Tegernsee gearbeitet, und dort hatten beide auch, weit weg von ihrer Heimatstadt Coburg, den Unternehmer Max Brose kennengelernt. Max Brose hatte seinen Freund Edmund Sauerbrey auch als Mitarbeiter in sein Unternehmen geholt. Nebenbei hat er während dieser Zeit im Bräustüble seine Ehefrau Renate unterstützt.


Viele Facetten

Aber die Persönlichkeit Edmund Sauerbrey hat viele Facetten. Eigentlich kommt er aus der Landwirtschaft. Seine Eltern Walter und Linda Sauerbrey seien die letzten Bauern auf der Hut im Coburger Westen gewesen, ein Fuhrgeschäft habe vor vielen Jahren auch zum Familieneinkommen beigetragen, erzählte er an seinem Geburtstag.
Als er am 2. März 1936 auf die Welt kam, sollte er der erste von insgesamt drei Söhnen der Familie sein. Kriegsbedingt musste er oft die Schule wechseln. Er kennt die Lutherschule, die Rückertschule, ja, zu Sauerbreys Zeit gab es auch noch die Zinkenwehrschule. Nach dem Krieg machte Sauerbrey eine kaufmännische Lehre bei der Deutschen Bundespost in der Hindenburgstraße. Als er nach einigen Jahren zu neuen beruflichen Ufern aufgebrochen war, verabschiedete sich Dr. Georg Beimler, der Präsident der Oberpostdirektion Nürnberg, mit Bedauern von ihm. Edmund Sauerbrey hatte sich zu einer Lehre als Bierbrauer entschlossen. "Ich war bei verschiedenen Brauereien in Bayern tätig", erzählte er. Und heute braut er immer noch oder wieder für sein "Bräustüble" und den dazu gehörenden Biergarten im Berghang. Das geschieht übrigens an historischer Stätte. Dort befand sich die "Rizzibräu". Das Gasthaus dazu war in der Judengasse.
Zum runden Geburtstag gratulierten die beiden Töchter und insgesamt sechs Enkelkinder. Und die Stammgäste vom Adamiberg fiebern schon wieder der kommenden Biergartensaison entgegen.