Auf dem Schlepper zu Söder

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So wie bei dieser Demo in Nürnberg vor einigen Wochen soll es am Sonntag auf dem Anger aussehen, wenn rund 150 Landwirte mit ihren Schleppern am Rande des Besuchs des Ministerpräsidenten Markus Söder in Coburg auf ihre Probleme aufmerksam machen wollen. Foto: dpa
So wie bei dieser Demo in Nürnberg vor einigen Wochen soll es am Sonntag auf dem Anger aussehen, wenn rund 150 Landwirte mit ihren Schleppern am Rande des Besuchs des Ministerpräsidenten Markus Söder in Coburg auf ihre Probleme aufmerksam machen wollen. Foto: dpa

Die Bewegung Land schafft Verbindung - wir bitten zu Tisch organisiert eine Demo parallel zum Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten, der am Sonntag im Kongresshaus spricht.

Wenn am Sonntag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in die Stadt kommt, wollen die Bauern der Bewegung "Land schafft Verbindung - wir bitten zu Tisch" die Aufmerksamkeit nutzen, und auf ihre Anliegen aufmerksam machen. "Wir wollen vor allem mit den Leuten ins Gespräch kommen, die dann zum Kongresshaus kommen oder von dort weggehen", sagt Axel Roth. Der junge Landwirt aus Beiersdorf gehört zu den Organisatoren der Bewegung.

Probesitzen auf dem Schlepper

Zwei Schlepper werden direkt vor dem Kongresshaus stehen. Als Blickfang - und "zum Probesitzen", wie Axel Roth sagt. Außerdem werden Lebensmittel angeboten, die im Coburger Land erzeugt wurden. Der Gedanke, der die Landwirte dabei bewegt: "Wir geben Lebensmitteln ein Gesicht." Es ist das Gesicht der Männer und Frauen, die diese Lebensmittel auf den Feldern und in den Ställen des Coburger Landes erzeugen. Bauern werden vor dem Kongresshaus stehen, um mit Passanten und Besuchern der Veranstaltung des Ministerpräsidenten über ihre Arbeit zu reden. Darüber, was ihnen das Leben schwer macht und sie auf die Straße treibt, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.

Ab 13 Uhr ist Einlass zur Veranstaltung mit Markus Söder. Wenn sie um 15 Uhr endet, werden die Bauern bereits im Konvoi mit etwa 150 Schleppern vom Sammelpunkt am Goldbergsee durch die Stadt zum Anger gefahren sein. Der Platz wird dafür vorher gesperrt. Die Schlepper bleiben dort stehen - die Bauern nicht. Sie kommen zum Kongresshaus.

Durch die Umsetzung des von der Politik beschlossenen Agrarpaketes fürchten die Landwirte Einschränkungen und Mehrkosten bei sinkenden Erträgen auf ihren Feldern.

Gründe für den Protest

Wenn es um den Insektenschutz, den Schutz der Gewässer und der Natur überhaupt geht, fordern die Landwirte Kooperation, sie wollen einbezogen werden bei den Entscheidungen, wie diese Zeile zu erreichen sind - denn sie sehen sich als diejenigen, die am Ende die politischen Forderungen in der Praxis umsetzen müssen.

Land schafft Verbindung, so Axel Roth, setze bei allen Aktionen nicht auf Ablehnung aller Forderungen nach mehr Tier- und Naturschutz oder den Erhalt sauberen Wassers: "Das liegt uns auch am Herzen, aber der Weg dorthin darf nicht dazu führen, dass unsere Betriebe dabei kaputt gehen."

Hat Söder Zeit zum Zuhören?

Warum sie das fürchten und wie sie sich ein aus ihrer Sicht konstruktives Miteinander zum Erreichen dieser Ziele vorstellen, darüber wollen sie mit Bürgern vor dem Kongresshaus am Sonntag sprechen.

Und wenn am Ende der Veranstaltungen drinnen, dann alle aus dem Kongresshaus heraus kommen, dann hoffen sie, dass auch Markus Söder sich die Zeit nimmt, zu hören, warum sie gekommen sind.