Das Outlet im Norden Herzogenaurachs ist meist Anlaufpunkt für die vielen Fußballfans in der Region. Doch beim Viertelfinale war es eher ruhig. Gefeiert wurde von den Fans dennoch, dafür sorgte der Fußballkrimi in Bordeaux.
Richard Sänger und Michael Busch
Gefeiert wurde schon, klar, das Ergebnis freute auch die Fußballfans vor der großen Leinwand am Adidas-Outlet enorm. Gerade nach diesem über 120-minütigen Krimi inklusive Elfmeterschießens. "18 mal wurde auf das Tor geballert - bis auf den Schieber von Thomas Müller", meinte Siegrun Mietzner.
Die Herzogenauracherin und ihr Mann Markus waren allerdings enttäuscht angesichts des "leeren Stadions". Die Ränge waren gerade so besetzt, im inneren Rondell saßen einige wenige auf mitgebrachten Decken und Campingstühlen. "Wir hatten hier schon mal deutlich mehr Stimmung", sagten die beiden im Rückblick auf vergangene Meisterschaften.
Die zwei sind allerdings "Hardcore-Fans". Im Gegensatz zu vielen, die bei den Hymnen sitzengeblieben sind, zelebriert das Ehepaar die EM von Anfang bis Ende.
Kontrollen am Eingang
"Wir waren auch schon in Erlangen bei den Arcaden, aber da ist das mit der anschließenden Fahrerei eher blöd", gibt Siegrun zu. Aufgefallen sind die zwei, weil sie ihre Fahnen schwenkten, wenn es etwas zu schwenken gab, oder die Mannschaft aus rund 1370 Kilometer Entfernung angefeuert werden musste.
Ob die Sicherheit eine Rolle gespielt hat, weiß keiner einzuschätzen. Ein Problem, das die Berliner ja auch kennen. Statt der erwarteten halbe Million Fans, kommen dort rund 50 000 Menschen durchschnittlich zu den Spielen. Zu Matches mit der Deutschen Nationalmannschaft natürlich ein paar mehr. In Herzogenaurach wurde ebenfalls intensiv kontrolliert: Alle Besucher wurden abgetastet und Taschen sowie Rucksäcke durchsucht.
Die Stimmung wurde dann angesichts des Spieles aber deutlich besser. Beim "Elfer-Schießen" hielt es keinen mehr auf seinen Plätzen. Dementsprechend wurde beim Abpfiff gemeinsam gefeiert.