Am falschen Ende gespart?

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Was ist los in Scheßlitz? Fast könnten Ausstehende den Eindruck gewinnen, die Verwaltung im Rathaus funktionierte über Jahre hinweg wie ein Selbstbedienungsladen für einige Angeste...

Was ist los in Scheßlitz? Fast könnten Ausstehende den Eindruck gewinnen, die Verwaltung im Rathaus funktionierte über Jahre hinweg wie ein Selbstbedienungsladen für einige Angestellte oder Beamte. Über 114 000 Euro fehlen in den Kassen, weil betrogen und gelogen wurde. Und niemandem fiel es auf - jahrelang. Jetzt kehren Justiz und Politik den Scherbenhaufen zusammen. Zumindest Bürgermeister Roland Kauper und sein Stellvertreter Holger Dremel versprechen Besserung. Was bleibt ihnen anderes übrig? Die Mitarbeiter der Verwaltung müssen die Taten einzelner ausbaden, weil zunächst alle in Verdacht standen, von dem Treiben gewusst und weggesehen zu haben. Das ist falsch - genauso falsch wie das Denken aus früheren Jahren, nach dem Städte und Gemeinden häufig wenig professionell geführt worden sind. Wenig Personal, ständig hinzukommende Aufgaben und gleichzeitige knappe Finanzen sorgten dafür, dass immer improvisiert werden musste. So ein Denken rächt sich. Vorfälle von Untreue wie in Zapfendorf oder aktuell in Scheßlitz machen die Bürger wütend. Bürgermeister Kauper hofft auf einen Schlussstrich. Das sollte er lieber nicht tun. Er sollte besser dafür sorgen, dass seine Verwaltung künftig leistungsfähig und vertrauensvoll arbeiten kann. Und nie vergessen, wie rasch Steuergelder und Gebühren bei mangelnder Kontrolle in dunklen Kanälen versickern, anstatt zum Wohl der Stadt eingesetzt werden zu können.