Der mächtige Obstbaum zwischen Burkheim und Tauschendorf steht somit unter staatlichem Schutz und darf nicht gefällt werden.
An der Ortsverbindungsstraße zwischen Burkheim und Tauschendorf steht ein stattlicher Birnbaum. Der von weiterem sichtbare Obstbaum, der an heißen Sommertagen zum Schattenspender wird, der zum Verweilen und Bestaunen einlädt, ist eingerahmt von zwei kleineren Gehölzen: einem Nuss- und einem zweiten Birnbaum.
Der Landkreis Lichtenfels will neue Naturdenkmäler ausweisen. Einer davon ist der Birnbaum auf Altenkunstadter Gemeindegebiet. Das Vorhaben wurde von den Mitgliedern des Bauausschusses bei ihrer Sitzung am Dienstagabend einhellig begrüßt. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) erinnerte in diesem Zusammenhang an die Fällung der Dorflinde von Baiersdorf, die ortsbildprägend gewesen war. "Damals waren wir machtlos, der Eigentümer konnte den Baum fällen. Bei der Birne kann uns das nicht mehr passieren, weil sie zum Naturdenkmal erklärt wird", sagte der Gemeinderat.
"Bestimmender Einzelbaum"
Das Landratsamt hatte in einem Schreiben an die Gemeinde die Eigenart des Baumes hervorgehoben: "Er stellt einen das Landschafts- und Straßenbild maßgeblich bestimmenden Einzelbaum dar." Stellvertretender Bürgermeister Georg Deuerling (FBO), der Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) vertrat, wies darauf hin, dass bei einem Naturdenkmal die Verkehrssicherungspflicht nicht mehr bei der Gemeinde, sondern beim Landkreis liege. Bei der Säuberung des gemeindlichen Graben, der an dem schützenswerten Baum vorbeiläuft, müsse man darauf achten, dass dieser nicht beschädigt werde.
Arbeiten dauern immer noch an
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres wurde mit den Bauarbeiten für die Abwasseranlage im Ortsteil Zeublitz begonnen. Hans-Werner Schuster (CSU) erinnerte daran, dass die Maßnahme noch immer nicht abgeschlossen sei. "Das ist sehr ärgerlich für die Anwohner und den Durchgangsverkehr", machte Deuerling aus seinem Herzen keine Mördergrube. Zugleich verhehlte er nicht, dass es Diskrepanzen zwischen der Baufirma, dem Ingenieurbüro und der Gemeinde gebe. "Das ist kein Zustand, wie es derzeit läuft. Wir werden noch einmal darüber diskutieren müssen", betonte der stellvertretende Bürgermeister.
Neues Parkkonzept vorgelegt
Das Ebensfelder Bauunternehmen Raab möchte in der Theodor-Heuß-Straße 19 Seniorenwohnungen mit Gemeinschaftsraum, Tagespflege, Sozialstation, neun Garagen und 18 Stellplätzen sowie einem großen Gartenbereich errichten. Anfang Juli hatte Bauunternehmerin Gisela Raab dem Gemeinderat das Vorhaben vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit der Caritas verwirklicht werden soll. Es wurde einhellig begrüßt. Moniert wurden lediglich die unmittelbar zur Straße geplanten Stellplätze. Sie würden nicht so recht ins Ortsbild passen, hatte es damals geheißen. "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt", sagte Raab und hielt Wort.
Das neue Konzept, dass dem Bauausschuss vorgelegt wurde, sieht vor, das unmittelbar zur Straße hin ein Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohnungen entstehen soll, das sich gut in das Gesamtensemble der Theodor-Heuß-Straße einfügt. Das unterkellerte Sechsfamilienhaus mit Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss wird von Carports, Stellplätzen und einer Grünanlage eingerahmt. Dahinter soll dann die eigentliche Seniorenwohnanlage mit Tagespflege entstehen. "Die Pläne sind wunderbar", sprach Winkler allen im Gremium aus der Seele. Die Bauvoranfrage erhielt einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Mit "Tatütata" und Blaulicht hatten im November vergangenen Jahres die Nachbarwehren aus
Altenkunstadt, Pfaffendorf und Spießberg das neue Fahrzeug der Feuerwehr Burkheim durch den Ort geleitet. Der Wagen nimmt im Feuerwehrgerätehaus Platz weg, der bisher für die Ausrüstung reserviert war. Aus diesem Grund sprach sich das Gremium einstimmig für den Anbau eines Lagerraumes an das bestehende Gebäude an. "Das Anbau wird von den Floriansjüngern in Eigenregie vorgenommen", sagte Deuerling. Die Gemeinde werde sich daran finanziell beteiligen.
Stephanie Dittrich (Bündnis 90/Die Grünen) wollte wissen, wie es mit dem maroden Keller im Ortsteil Prügel weitergehe. "Er kann nicht unter Denkmalschutz gestellt werden. Wir müssen dem staatlichen Bergamt bis zum 15. November ein Sicherungskonzept für die Stollenanlage vorlegen", sagte Gerd Hofmann vom Bauamt der Gemeinde. Momentan gilt für das unterirdische Gewölbe unweit der ehemaligen Gastwirtschaft in der Ortsstraße "Am Gutshof" ein Betretungsverbot.
Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Bauausschusssitzung verteilte Schuster ein Lob an die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes: "Sie pflegen die öffentlichen Grünflächen wunderschön."
Vier Bauanträge haben in der Sitzung das gemeindliche Einvernehmen erhalten. Sie waren von folgenden Personen eingereicht worden: Gizem Oester (Ausbau des Dachgeschosses mit Anbringung einer Gaube an seinem Wohnaus in Woffendorf), Paul Lehmann (Errichtung eines Carports auf seinem Anwesen in Altenkunstadt), Renate und Manfred Hühnlein (Erweiterung ihres Wohnhauses in Woffendorf) und Martina Hümmer (Bau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle in Tauschendorf). Gegen die Voranfrage von Bettina Deuber, in Baiersdorf ein Einfamilienwohnhaus zu errichten, regte sich kein Widerstand. Matthias Gehringer darf das Obergeschoss seines Wohnhauses in Altenkunstadt abreißen. Der vorzeitige Abriss ist mit dem Landratsamt Lichtenfels abgestimmt, damit der Antragsteller so schnell wie möglich ein neues Obergeschoss bauen kann.