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Bamberg — Auch wer sie nicht kennt (was ziemlich unwahrscheinlich ist), kennt sicherlich die "Aja-Villa", das viel fotografierte Bürgerhaus Jakobsplatz 1. Ihr Ehemann Klemens hat es nach ihr benannt und ein Schild mit ihrem Namen angebracht: Aja Söldner. Heute wird sie 85 Jahre alt.
Als Anna Maria kennt sie kein Mensch. Alle nennen sie Aja. Und es sind viele in Bamberg und über die Stadtgrenzen hinaus, die sie kennen, mögen und schätzen. Wer einmal das Glück hatte, sich an einem lauen Sommerabend im üppigen Garten ihres Familienanwesens in der Lobersgasse mit Blick auf die Altenburg wiederzufinden im Kreise meist junger Leute, nicht nur Studenten an der Bamberger Uni, die vielleicht gerade gut gelaunt Sirtaki tanzten, der wusste sofort: Aja Söldner vermittelt nicht nur leichten Schrittes sportliches Wissen, sondern sie hat die Gabe, ihre stets unerschütterlich gute Laune in Nullkommanix auf ihre Umwelt zu übertragen.
In Bamberg ist es ein geflügeltes Wort: "Bei der Aja habe ich auch schon getanzt." Oder geturnt oder geschwommen. In alter Frische feiert Aja Söldner am heutigen Mittwoch ihren 85. Geburtstag, den man ihr so gar nicht ansehen mag.
Als Tochter des Bamberger Sportlehrers Georg Müller hat sie schon als vierjährige Tanzelevin die Tanz- und Gymnastikschule Anni Hahn-Rössert besucht. Seit dem Tode ihrer Lehrerin im Jahr 1978 leitete Aja Söldner die Jazzdance- und Gymnastikkurse an der Volkshochschule, später auch Wassergymnastikstunden im Aufseesianum.
Tanz und Gymnastik Rund zwei Jahrzehnte lang war Aja Söldner Dozentin für Tanz und Gymnastik an der Bamberger Universität. Unvergessen sind die ersten Uni-Altstadtfeste im Hof des Alten Pennals hinter der Martinskirche, die ihre Studenten mit Tänzen und Gymnastikvorführungen bereicherten. Zudem war sie als Sportlehrerin am Englischen Institut, am Franz-Ludwig- und Kaiser-Heinrich-Gymnasium tätig.
Die dreifache Mutter Aja Söldner, die auch heute mit wachem Geist durchs Leben geht, ihre Meinungen fundiert und fest vertritt, hat als gute Hirtin viele Jahre die Schafherde ihres Mannes Klemens, des Bamberger Originals und Zauberers "Clementino", im Teufelsgraben betreut und bei den vielen "Lammungen" mitgeholfen.
Immer noch arbeitet sie unermüdlich in ihren Gemüse- und Blumengärten. Längst ist sie eine versierte Züchterin von Zinnien, an deren Farbenpracht sich auch die Lokalredaktion schon erfreuen durfte. Auch der Fränkische Tag gehört heute natürlich gerne zur großen Schar der Gratulanten.
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