Der Höchstadter Stefan Lenk hat jetzt schon das fünfte Hornissennest unter dem Giebel seines Hauses und sich mit den geschützten Tieren längst arrangiert. Sie vertilgen und vertreiben Wespen und Schnaken.
Andreas Dorsch Wenn sich Stefan Lenk auf seiner Terrasse am Treibweg in Höchstadt ein Bier einschenkt, bringen ihn derzeit die sonst nervenden Wespen nicht mehr aus der Ruhe. Der Grund: Unter dem Giebel seines Hauses bauen Hornissen gerade einmal mehr ein kunstvolles Nest. Und diese unter Schutz stehenden Insekten agieren wie Abfangjäger.
Mit Begeisterung sieht Lenk zu, wie die Hornissen die Wespen im Flug attackieren: "Natur Pur", sagt der Naturliebhaber, der jahrelang als Vogelwart im Höchstadter Verein für Zucht und Schutz Nistkästen für Vögel und auch Hornissenkästen aufgehängt und betreut hat.
Sie nippen am Bierkrug
Auf Hornissen übt Lenks Haus am Ortsrand offensichtlich eine besondere Anziehungskraft aus. Seit 2014 ist das heuer schon die fünfte Behausung, die die Hornissen unter seine Giebel zimmern. Er ist inzwischen froh darüber und hat sich mit seiner Familie an die Tiere gewöhnt. "Die kommen, setzen sich auf den Rand vom Krug, nippen am Schaum vom Blauer-Löwe-Bier und fliegen wieder weiter", sagt der Naturfreund. Angst, gestochen zu werden, hat er überhaupt nicht. "Die machen nichts." Man muss die Hornissen nur in Ruhe lassen, sollte nicht nach ihnen schlagen und sie auch nicht anblasen. Hält man sich an diese einfachen Regeln, kommt man mit ihnen bestens aus.
Lenk hat auch noch Tipps parat. Will man beispielsweise am Samstag auf der Terrasse unter dem Hornissennest grillen, sollte man schon am Mittwoch faules Obst zuckern und im Umfeld auslegen, "dann lassen sie dich am Grillabend in Ruhe".
Möchte man Hornissen doch einmal vertreiben, empfiehlt Lenk reines Wasser, das aus einer Sprühflasche in die Luft geblasen wird. Die Insekten erwarten dann Regen und ziehen sich zurück.
Experte in Sachen Hornissen ist der Schlüsselfelder Imker Kilian Wächtler. Er ist auch offizieller Hornissenbeauftragter für die Landkreise Erlangen-Höchstadt, Bamberg und Neustadt-Bad Windsheim und seit 40 Jahren im Dienst.