52 Jahre lang für klares Trinkwasser gesorgt

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In einem Aktenordner hat Werner Knoth die Unterlagen seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als ehrenamtlicher Vorsitzender des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Mannsgereuther Gruppe gesammelt. Aus Altersgründen stellt er sich nicht mehr zur Wiederwahl. Foto: Klaus Gagel
In einem Aktenordner hat Werner Knoth die Unterlagen seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als ehrenamtlicher Vorsitzender des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Mannsgereuther Gruppe gesammelt. Aus Altersgründen stellt er sich nicht mehr zur Wiederwahl.  Foto: Klaus Gagel

Für die meisten Mitbürger ist es eine Selbstverständlichkeit. Man dreht einen Wasserhahn auf und heraus kommt klares sprudelndes Nass in einer Qualität, so dass man es selbst Babys zum Trinken anbiete...

Für die meisten Mitbürger ist es eine Selbstverständlichkeit. Man dreht einen Wasserhahn auf und heraus kommt klares sprudelndes Nass in einer Qualität, so dass man es selbst Babys zum Trinken anbieten kann. Ansonsten sind es allenfalls noch der gemeindliche Wasserpreis und die verbrauchte Wassermenge, die die Bürger beschäftigt. Doch dahinter stehen Menschen wie Werner Knoth aus Mannsgereuth. Seit 52 Jahren gehört er dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Mannsgereuther Gruppe an und das rund 25 Jahre als Vorsitzender.

Auch dass dieses Engagement - abgesehen von einer sehr geringen Aufwandsentschädigung - ehrenamtlich geleistet wird, ist den Bürgern so gut wie nicht bekannt. Seit Dezember 1967, als der Wasserzweckverband zwischen den damaligen Gemeinde Beikheim und Mannsgereuth aufgrund der herrschenden Wasserknappheit gegründet wurde, ist Werner Knoth dabei.

Sein Vater Ernst Knoth war als damaliger Bürgermeister von Mannsgereuth der erste Vorsitzende des Zweckverbands. Im Wasserschutzgebiet von Mannsgereuth wurde durch eine Tiefbohrung über 84 Meter sauberes Grundwasser erschlossen. Es ersetzte das Wasser aus den damals üblichen Hausbrunnen. Der Brunnenhochbehälter und die Wasseraufbereitungsanlagen befinden sich auch heute noch in der Mannsgereuther Flur.

Nach einer schweren Erkrankung des Vaters war Werner Knoth 1995 Gemeinderatsmitglied. Aufgrund seiner Kenntnisse war er prädestiniert dafür, das Werk des Vaters fortzuführen. Im Juni werden es 25 Jahre, die Knoth als Vorsitzender für den Zweckverband tätig ist.

2015 erfolgte der Anschluss an die FWO (Fernwasserversorgung Oberfranken). Das Wasser aus der Ködeltalsperre ersetzte das eigene harte Wasser mit dem Härtegrad 16.

Rückblickend lobt Werner Knoth die hervorragende Zusammenarbeit im Verbandsrat und mit den Verbandsgemeinden. Der Rat bildet ein eigenes Gremium mit einer eigenen Satzung und einem eigenen Haushalt. Für diesen stehen als Mittel nur die Wassergebühren zur Verfügung.

Dem Verbandsrat des Zweckverbands zur Wasserversorgung gehören die Bürgermeister der beiden Verbandsgemeinden Schneckenlohe und Redwitz (neu Knut Morgenrot und Jürgen Gäbelein) sowie je zwei weitere, von der Gemeinde bestimmte Ausschussmitglieder an. Der Verbandsrat wählt aus seiner Mitte den Ersten Vorsitzenden sowie die weiteren Funktionsträger.

In den zurückliegenden Jahren war es ein Selbstläufer, dass Werner Knoth stets aufs Neue zum Ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Das wird sich nun ändern. Die Ära Knoth geht zu Ende, sobald sich nach den zurückliegenden Wahlen die neuen Gemeinderäte konstituiert haben. Dann werden in den entsprechenden Sitzungen die Neubesetzungen der Ausschüsse festgelegt.

Werner Knoth hinterlässt ein bestelltes Feld und hat aufgrund seiner Detailkenntnis auch einen Vorschlag unterbreitet, wie der neue Verbandsrat aussehen könnte. Es ist, auch wenn die Arbeit im Verborgenen geschieht, eben ein sehr wichtiges Gremium für die Bürger. Dass man hier nichts dem Zufall überlassen sollte, das weiß Knoth, der sich in vielen Vereinen zumeist in der Vorstandschaft engagiert hat, nur zu gut.