Jubiläum Die Kreisgruppe Coburg des Bundes Naturschutz wurde vor vier Jahrzehnten gegründet. Gefeiert wird am Sonntag im Naturkundemuseum.
von unserer Mitarbeiterin Gabi Arnold
Coburg — Ein wenig versteckt liegt die Geschäftsstelle des Bundes Naturschutz (BN) in der Mühlgasse. Hier bei Dorothea Weiß und Heike Heß laufen alle Fäden zusammen. Im Moment hat der Vorstand mit den Vorsitzenden Stefan Beyer und Wilhelm Stadelmann an der Spitze alle Hände voll zu tun: Am Sonntag feiert die Coburger Kreisgruppe im Naturkundemuseum ihren 40. Geburtstag.
Robert Reiter der Initiator Werner Stadelmann blickt zurück auf 1975. Initiator sei der Kunstpädagoge und Grafiker Robert Reiter gewesen, der heute noch aktiver Naturschützer sei und in Untersiemau lebe. Vor 40 Jahren sei die Zahl der Coburger Naturschützer angestiegen. Um eine Satzung zum Schutz des Baumbestandes in der Stadt zu erstellen, hätten sie den Kreisverband ins Leben gerufen.
Zur Gründungsversammlung am 25.
Februar 1975 kamen laut Stadelmann auch Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes, des Alpenvereins, des Thüringer-Wald-Vereins und des Gartenbauvereins Coburg ins Kongresshaus. Zum Vorsitzenden wurde Karl Arnold gewählt, ihm standen Georg Aumann und Rudolf Junghans zur Seite. Spontan traten 51 Mitglieder bei.
"Laut Aktenvermerk war dies ein einmaliges Ergebnis, das bis dahin bei keiner Kreisgruppenversammlung erreicht wurde", erläutert Werner Stadelmann. Eines sei in all den Jahren gleich geblieben: "Heute wie damals liegt der Fokus der Arbeit auf dem Erhalt der Natur. Wir kämpfen gegen deren Zerstörung."
Noch im Gründungsjahr wurden die Arkose-Dolomit-Felsen "Grüber Stein" und die Eierfelsen bei Seidmannsdorf zu schutzwürdigen Naturdenkmälern erklärt.
Die Kreisgruppe setzte sich gegen wilde Müllablagerungen ein, gegen das gefährliche Abbrennen von Hecken, gegen unnötige Baumfällungen und gegen die Zerstörung von Biotopen.
1986 konnte die Kreisgruppe laut Vorsitzendem endlich ihre erste Geschäftsstelle, damals im Dachgeschoss des Hauses am Theaterplatz, eröffnen. Vorher erledigten die Amtsinhaber die Geschäfte von zu Hause aus. Im selben Jahr gründete sich die Ortsgruppe Grub am Forst. 1993 konnte in Untersiemau eine Kinder- und Jugendgruppe aus der Taufe gehoben werden, die mittlerweile bayernweit bekannt ist. "Einmalig ist das Jahresprogramm, es ist an Kreativität und Ideenreichtum kaum zu übertreffen," lobt Stadelmann.
Viele Projekte unterstützt Der Umzug in die Mühlgasse erfolgte 1993.
"Ausdauer ist eine der Stärken, die man haben sollte - und man muss Niederlagen einstecken können", sagt Stadelmann zu den vielen Projekten. Amalgam, Getränkedosen, Ökobilanz, Rapsöl und Biodiesel gehörten ebenso zu den Themen wie das Großprojekt "Grünes Band", der ICE-Bau oder die A 73. Die Hochwasserfreilegung im Bereich der Lauter oder der Erhalt eines Streuobstgartens in Rödental zeugten von dem Einsatz der Kreisgruppe. Beim Bau des Müllheizkraftwerkes habe man Filteranlagen durchgesetzt. Darüber hinaus liefen viele Aktionen, Kurse und Weiterbildungen - auch für Kinder.
Die Vorsitzenden der vergangenen 40 Jahre waren Karl Arnold (gewählt 1975), Ute Wiegand-Nehab (1985), Rita Poser (1992), Christoph Decker (2005), Stefan Beyer und Wilhelm Stadelmann (2007).