Serie Gewürz, Nährstoffbombe, Heilmittel: Das Potenzial unser Wild- und Gartenkräuter kann jeder nutzen. Voller Überraschungen steckt der auf den ersten Blick ganz unscheinbare Gundermann.
Dagmar Besand
Garten- und Wildkräuter sind voll im Trend. Mit Recht, denn ihre Inhaltsstoffe machen sie zu Allround-Talenten in der Küche und in der Hausapotheke. Was die Pflanzen alles können, damit beschäftigen wir uns in der Reihe "Gesund gewürzt". Unser Kräuterstar des Monats Mai ist der Gundermann.
Gesehen hat ihn sicher jeder schon einmal, beachtet wird die hübsche kleine Pflanze jedoch nur wenig. Man findet sie auf Grünland und im Rasen, an Zäunen und unter Hecken. Für Gärtner interessant: Die rankende Pflanze, die gerne ein wenig in die Höhe klettert, wo sie Halt findet, ist ein ausgezeichneter, anspruchsloser und dabei kostenloser Bodendecker in Steingärten und Blumenbeeten, der mit seinen herzförmigen Blättern und den leuchtenden blauvioletten Blüten sehr apart aussieht. Da er kaum Nährstoffe benötigt, wächst er fast auf jedem Boden und tritt nicht in Konkurrenz zu kultivierten Pflanzen.
Der Gundermann (wissenschaftlicher Name: Glechomar hederaceum) gehört zur großen Familie der Lippenblütler und wird vom Volksmund auch Gundelrebe, Soldatenpetersilie oder Kräutchen unterm Zaun genannt. Die Pflanze enthält ätherische Öle, Gerbstoffe und Bitterstoffe.
Lecker
Die Wildpflanze hat auch kulinarisch viel zu bieten. Sie macht sich mit ihren würzigen Blättern und hübschen Blüten sehr gut in Kräuterquark, Kräuterbutter und Suppen. In der Gründonnersstagsuppe ist Gundermann eines der typischen neun Kräuter.