Die Bücherei St. Nikolaus in Ebermannstadt ist in das Stadtzentrum umgezogen. Die Interimslösung Kirchenplatz 1 ist vorerst auf drei Jahre angelegt. Ab April gibt es dort auch freies W-Lan.
Josef Hofbauer Ab Dienstag, 3. März finden die Ebermannstadter ihre Bücherei mitten im Stadtzentrum, dort wo bis Juli 2016 die Senivita Fachoberschule untergebracht war. Nun hat die Stadt Ebermannstadt die 210 Quadratmeter im Parterre und im Obergeschoß des Hauses am Kirchenplatz 1 als Interimslösung für die Unterbringung der Bücherei von der Emeritenstiftung des Erzbistums Bamberg angemietet.
Seit November haben Bücherei-Leiterin Natascha Monath und ein Dutzend Ehrenamtliche beider Konfessionen den Umzug gestemmt. 300 Kisten wurden mit Büchern gepackt. Und 3000 Bücher ausgemustert. In erster Linie seien das Bücher gewesen, die unansehnlich geworden waren. Aber auch Bücher, die seit Jahren nicht mehr ausgeliehen wurden. "So ein Buch braucht niemand", verdeutlicht die Bücherei-Chefin, die Germanistik, Spanische Philologie, englische und französische Literatur sowie Sprechwissenschaft und Sprecherziehung studiert hat. Sie spricht von einem Neustart in vielerlei Hinsicht. So werde die Bücherei im Stadtbild präsenter, es gebe mehr Parkplätze und auch für Schüler werde die Bücherei leichter erreichbar. Vor allem die Bewohner des Seniorenzentrum freuten sich darauf, dass sie die Bücherei künftig in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft haben.
Mit freiem W-Lan
Neu ist auch das freie W-Lan Angebot, das ab April realisiert werden soll. Über den Verbund "Lesen Online Nordbayern", kurz "Leo Nord" können die Leser ihre Lektüre auf ihren E-book-Reader, das Smartphone, Tablet oder den Laptop herunterladen. "Das ist ein wichtiger Bestandteil, den heute eine Bibliothek bieten muss", findet Natascha Monath. Auf diese Weise können sieben Tage pro Woche, 24 Stunden land 15 000 Medien in Anspruch genommen werden.
Extrakosten entstehen dem Nutzer dadurch nicht. Das online-Angebot sei im Jahresbeitrag von zwölf Euro pro Familie bereits inbegriffen. Ein Erwachsener bezahlt für die Nutzung der Bücherei neun Euro, ein Jugendlicher unter 18 Jahren gar nur drei Euro als Jahresbeitrag. Das Online Angebot, so Monath, habe zudem den Vorteil, dass die Ausleihfrist nach maximal drei Wochen automatisch ende. Das Buch werde virtuell zurückgestellt, so dass keine Mahngebühren anfallen können.
Platz für Sonderausstellungen
Der geräumige Thekenbereich gleich links vom Eingang aus gesehen bietet Gelegenheit, Themenschwerpunkte zu setzen. Hier werden im Wechsel Neuerscheinungen, Krimis, Liebesromane oder andere Themenbereiche prominent platziert. Auch Sonderausstellungen zu jahreszeitlichen Themen seien denkbar, informiert Natascha Monath, die bewusst die Literatur für die reifere Generation im Parterre des Gebäudes untergebracht hat. Sie hat aber auch an eine Spielecke für die ganz Kleinen gedacht. "Mit Bilderbüchern, damit die Mütter in Ruhe ihre Lektüre auswählen können und die Kinder beschäftigt sind. Gleich nebenan sind die so genannten "Non-books", also CD's, DVD's, Spiele und Hörbücher untergebracht.
Literatur für jedermann
Im zweiten großen Raum im Erdgeschoss steht - nach Themen sortiert - das Literaturangebot für Erwachsene. Ob Kochbücher oder Tipps für den Gartenfreund, ob Historische Dokumentation, Fachbücher, Ratgeber oder Biografien, hier kann jeder nach Herzenslust stöbern.
Aber auch die kleinen Leseratten und Bücherwürmer liegen dem Team der Ebermannstadter Bücherei am Herzen. Das breit gefächerte Angebot an Kinder- und Jugendbüchern, aber auch an Comics findet sich im ersten Stock des Hauses. Ein eigener Raum ist dort dem Leseangebot für Kinder im Grundschulalter gewidmet. Bilder und Piktogramme sorgen dafür, dass die Kleinen wissen, welche Art Bücher hier stehen. Übrigens: Die kleine Raupe Nimmersatt gibt's hier auch auf englisch als "The very hungry Caterpiller." Sozusagen "Englisch lernen leicht gemacht!"