Die Volkshochschule Coburg wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt. Geschäftsführer Rainer Maier und Gerhard Amend, Vorsitzender des Fördervereins, stellten in der Mitgliederversammlung der VHS-Förderer s...
Die Volkshochschule Coburg wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt. Geschäftsführer Rainer Maier und Gerhard Amend, Vorsitzender des Fördervereins, stellten in der Mitgliederversammlung der VHS-Förderer schon einige Höhepunkte des Jubiläumsjahres vor. So soll es am Samstag, 11. Mai, einen offiziellen Festakt geben. Weiter ist am Freitag, 5. Juli, ein Familienfest in der Domäne Oeslau in Rödental vorgesehen. Vorbereitet wird auch ein Jubiläumsmagazin, das auf die Geschichte der VHS zurückblickt, die Dozenten vorstellt und mit einigen Anekdoten humorvoll gewürzt werden soll.
"Die Volkshochschule betreibt Heimatpflege, sie wird von Menschen für Menschen gemacht", stellte Gerhard Amend heraus. Erwachsenenbildung werde auch manchmal sehr kontrovers beurteilt. So erinnerte Rainer Maier an einen Kurs zum Thema Aktfotografie: "Da kam die Empörungswelle!" Auch am Thema Yoga hätten sich schon die Geister geschieden.
Kein Sachaufwandsträger
Maier stellte klar, dass die Bildungsinhalte in erster Linie von den Teilnehmern bestimmt würden. Diese trügen ja auch mit ihren Beiträge von rund einer Million Euro den größeren Teil zur Finanzierung der VHS bei. Mit jeweils 260 000 Euro unterstützten die Stadt Coburg und der Landkreis Coburg die Bildungseinrichtung. "Wir haben keinen Sachaufwandsträger", stellte Rainer Maier noch einmal klar.
Gerhard Amend und Rainer Maier wollen die Zusammenarbeit mit den beiden konfessionellen Bildungswerken, der Historischen Gesellschaft oder dem Landestheater fördern: "Das ist ganz wichtig!"
Im Vorfeld hatten die VHS-Förderer das Staatsarchiv Coburg besucht. Es gebe in jedem Regierungsbezirk ein Staatsarchiv, nur in Oberfranken seien es zwei, eines in Bamberg und eben eines in Coburg, sagte Archivrat Alexander Wolz. Das liege an der bis 1920 währenden Eigenstaatlichkeit Coburgs. Hier lagerten rund 400 300 Archiveinheiten, so Wolz weiter. Aneinandergereiht hätten die Akten und Urkunden eine Länge von vier Kilometern.
Die Anfänge des Staatsarchives Coburg lägen rund 700 Jahre zurück. Mittlerweile gebe es auch ein digitales Archiv. Aber Papier sei eigentlich immer noch das relativ sicherste Medium zur Speicherung. Wolz präsentierte zum Beispiel eine Urkunde von Papst Johannes XXII. aus dem Jahr 1319. Es handelte sich um eine Befreiung vom Eheverbot für Heinrich von Henneberg und seine spätere Ehefrau Jutta von Brandenburg. Diese waren als Vetter und Base zu nah verwandt und brauchten erst die päpstliche Erlaubnis. Auch aus der Frühzeit der Volkshochschule hatte Wolz Urkunden und Jahrbücher mitgebracht.
Heftklammern sind verpönt
Ein Problem ist die Sicherung der Daten. Die Dispensurkunde aus Papier gibt es noch im Original. Elektronisch gespeicherte Daten müssten immer wieder auf neuere Speichermedien übertragen werden.